Donnerstag, 25. August 2011

Unterwegs in Kanada

Aufgrund der riesigen Distanzen im hohen Norden, verbringen wir erstmal viel Zeit im Auto. Von Hyder befahren wir den Cassier Highway. In den letzten Jahren wurde hier tüchtig gebaut und entgegen aller Ankündigungen ist die 750 km lange Strasse nun durchgehend geteert. Die Fahrt führt durch Wälder, vorbei an blauen und türkis Seen und klaren Flüssen und bald tauchen bereits die ersten Schneeberge auf. Alle paar 100 km taucht ein kleines Dorf auf, das meistens aus einer Tankstelle, einem kleinen Laden und ein paar verfallenen Hütten besteht. Danach geht es wieder stundenlang durch endlose Wälder. 






































Allzu schnell kommen wir trotz der neuen Strasse dennoch nicht vorwärts. Immer wieder sehen wir am Strassenrand kleefressende Schwarzbären, kleine Füchse oder einfach umwerfende Szenerie.































Campen ist in Kanada nicht Mittel zum Zweck um billig zu reisen, sondern Attraktion an sich. Schöne Stellplätze direkt am See gehören zum Standard und unser Lagerfeuer wird jeden Abend grösser. Die zahlreichen und aggressiven Mücken können einem den Spass wirklich verderben, doch wir wissen uns zu helfen.








































Schliesslich erreichen wir den berühmten Alaska Highway. Diese 2'500km lange Strasse von Südkanada bis Alaska wurde während des 2. Weltkrieges in der Rekordzeit von achteinhalb Monaten gebaut, um Alaska vor den bedrohlich werdenden Russen militärisch schützen zu können. Hier erreichen wir nun das Yukon Territory. In Watson Lake bestaunen wir den riesige Schilderwald, der Jahr für Jahr wächst. Über 72'000 Schilder wurden hier von Touristen aus aller Welt angebracht. Endlich haben wir nun auch unsere Reiserichtung wieder gefunden!


Dienstag, 16. August 2011

Bären, Bären, Bären

Um unseren fünften Hochzeitstag zu feiern haben wir uns einen speziellen Ort ausgesucht. Der Fishcreek in Hyder. Hier ziehen die Lachse den Fluss hinauf um zu laichen und ziehen damit Grizzly- und Schwarzbären an. Es wurde eine Plattform installiert, von wo aus man die Bären beobachten kann. Dabei sieht man die grossen Tiere so nahe wie sonst kaum möglich.






























Die Lachse sind riesig, sie werden bis 1 Meter lang und 18 kg schwer! Ein Festessen für die Grizzlies. Zwei mal sehen wir eine Bärenmutter mit einem halbwüchsigen, 18-monatigen Jungen. Der Teeniebär wirkt noch etwas unbeholfen, er rennt den Lachsen nach, fängt auch mal einen, aber lässt ihn ebenso schnell wieder laufen. Ist dann mal einer zwischen den enormen Krallen, wird er auf der Stelle verzehrt. Die liegengelassenen Reste ergattern später die Vögel. Zwei Schwarzbären lassen sich ebenfalls kurz blicken. Den Tieren aus nächster Nähe zuzuschauen ist ein enorm eindrückliches Erlebnis.















Zwischendurch hört man ein Rascheln im Gebüsch, oder sieht Äste, die sich bewegen. Man kann hier grundsätzlich überall Bären begegnen und muss sich entsprechend verhalten; Abfall wegräumen, keine Essen ins Zelt nehmen etc.


Nach den Bären fahren wir zum Salmon Glacier, dem grössten auf einer Strasse erreichbaren Gletscher Nordamerikas. Oder weltweit? Wir wissen es nicht mehr, aber eindrücklich war er allemal. Wir kochen uns eine wärmende Suppe und geniessen das Panorama. 








Welcome to Canada!

Ab in den Norden! Nach fast vier Monaten USA überqueren wir die Grenze nach Kanada. Ganz anders als von den südlichen Nachbarn werden wir am Zoll freundlich begrüsst und nach einem kleinen Schwätzchen mit der Grenzbeamtin rollen wir ins Land der Bären.

Unser erstes Ziel ist Vancouver, wo wir bei Jonas, einem alten Bekannten wohnen können. Wir besichtigen die multikulturelle Stadt mit Chinatown und grossem Stadtpark, geniessen WG-Grillparties, Sushi und ein Feuerwerk über dem Strand. 


























Bevor wir abreisen nimmt uns Jonas noch zu einem besonderen Erlebnis mit: Eine Gelateria mit 218 Sorten Glace! Ohne Witz, und man kann alle testen! Neben vielen feinen Sorten wagen wir uns auch an Knoblauch, spicy Mango, Fenchel, Basilikum, Curry etc. Für die richtige Kugel entscheiden wir uns dann aber für die süssen Variationen. 

 





































Wir verlassen Vancouver und machen uns auf den langen Weg nordwärts. In Squamish wagen wir uns seit fast einem Jahr wieder mal an ein paar Boulderblöcke, eine anstrengende Sache:-)





























Weiter geht es über das olympische Dorf Whistler in die Landwirtschaftszone British Columbias. Es gibt keine Strasse, die der Küste entlang führt, und so machen wir auf unserem Weg nordwärts einen rechten Abstecher ins Landesinnere.





Sonntag, 7. August 2011

Yellowstone National Park

Spritzende Geysiere, die ihre Wasserdampffontänen hoch in die Luft ablassen, farbige Hotpools, blubbernde Schlammlöcher, Schwefelgestank, Büffel, weite Wälder, klare Seen... Unsere letzte Station in den USA ist der Yellowstone National Park im Nordwesten von Wyoming.

















Antrieb der Geysiere ist ein grosses Vulkangebiet. Obwohl es keine Lavaausbrüche mehr gibt, heizt der Vulkan tüchtig ein. In unterschiedlicher Regelmässigkeit wird "Dampf abgelassen", gewisse Geysiere spritzen alle paar Minuten bis Stunden, andere sind jahrzehntelang ruhig. Der bekannteste Geysier ist der Old Faithful. Er macht seinem Namen alle Ehre, denn beständig spritzt er seine Fontänen bis zu 30 Meter in die Luft und richtet sich dabei nach den Zeitvorgaben des Visitor Centers. :-) Die Scharen von Touristen wissen das zu schätzen, kurz vor dem Ausbruch kommt man sich vor wie an einem Openair. 



































Andere Geysiere rauchen ruhig vor sich hin, blubbern, spritzen oder zischen. Überall stinkt es nach Schwefel. Eine weitere Besonderheit sind die farbigen Hotpools. Mikroorganismen, die im heissen Wasser gut gedeihen, färben die Pools mit leuchtenden Farben. 




















Leider darf man in den Pools nicht baden. Sie sehen zwar einladend aus, die Mineralien und plötzlicher Wärmeanstieg bergen gewisse Gefahren und vor allem will man natürlich die fragile Region schützen. Am Parkausgang kann man immerhin an einer Stelle in den Fluss liegen, der von einem Geysierzufluss wohlig aufgewärmt wird.

 



























Der Name Yellowstone kommt von den farbigen Felsen im Yellowstone Canyon. Der Yellowstone River fliesst rasant durch das Tal und stürzt dabei über zwei grosse Fälle ab.





























Neben geothermischen Attraktivitäten besticht der Nationalpark auch durch seine intakte Natur und Tierwelt. Wir sehen ganze Herden von Büffel, vereinzelte Elche und (da ohne Feldstecher) als Punkt in der Ferne einen Wolf.

Freitag, 5. August 2011

Wild Iris rocks

Das Video dazu folgt...

Wild Iris - Wyoming

















Wild Iris rockt! Der alte Klassiker unter den Klettergebieten in Amerika liegt direkt auf unserem Weg in den Norden. Eine positive Überraschung! Felsen hübsch eingebettet in die Rocky-Landschaft. Kurze knackige Routen in Kalk mit Löchern. Was will man mehr. 

Nach einer Woche sind drei 8a's (1 on sight), zwei 8a+'s (1 on sight), eine 8b und eine 8b+ gepunktet. Bei der 8c+, erst am letzten Tag ausgecheckt, gab es leider einen Hänger zuviel. Trotzdem zufrieden und mit müden Unterarmen ziehen wir weiter.  

Rodeo free Europa 8b+


Rück- und Ausblick

Am 27. Juli haben wir mit Zürigschnätzlets, Rösti und einem feinen Glas Wein am Lagerfeuer auf unsere jährig gewordene Reise angestossen. Wir blicken auf zwölf erlebnsisreiche, spannende und wunderschöne Monate zurück:


 27. Juli 2010: Abflug in Zürich
 27. August 10: Wildlife in Südafrika
 27. September 2010: Hardcore Klettern in Spanien
 27. Oktober 2010: Kulturschock in Lima
 27. November 2010: Amazonasflussfahrt auf Schiff Henry
 27. Dezember 2010: Macchu Picchu
 27. Januar 2011: Seenidylle in Bariloche, Patagonien
 27. Februar 2011: Eis in der Antarktis
 27. März 2011: Sandsteincruisen im Red River, Kentucky
 27. April 2011: Wir überfliegen Texas
 27. Mai 2011: Farbenspiel in Utah
 27. Juni 2011: Karibikfeeling in Costa Rica
27. Juli 2011: On the road to the North











Wir haben es ja geahnt - die Welt ist gross, und ein Jahr reichte bei Weitem nicht aus um sie zu bereisen. In den letzten zwölf Monaten haben wir fünf Kontinente besucht, und trotzdem sind wir nach Zeitzonen gerechnet erst ein Drittel von zu Hause weg! Zudem sind wir nach wie vor nicht reisemüde und der Sturzflug des Dollars hat unser Budget beflügelt. Vor nächstem Frühsommer werden wir deshalb kaum in Europa anzutreffen sein.

Bei dieser Gelegenheit möchten wir all unseren treuen Bloglesern danken für euer Interesse an unserer Reise und die vielen positiven Rückmeldungen! Wir freuen uns immer über Nachrichten von zu Hause.

Unser Dank gilt auch unseren Sponsoren, welche unsere Reise unterstützen. Wenn du unser Sponsor werden möchtest, melde dich hier.