Donnerstag, 14. Juni 2012

Heimreise mit AeroFLOPP

Die russische Aeroflot hat traditionell keinen guten Ruf. Bei unseren Recherchen erfahren wir aber, dass sie erstens NICHT auf der Schwarzen Liste der EU stehen und zweitens auf internationalen Flügen mittlerweile eine moderne Flotte haben. Da sie mit Abstand am billigsten sind, haben wir über Moskau gebucht. Damit kommen wir auch unserer ursprünglichen Idee mit der Transsib über Peking und Moskau nach Hause zu fahren fast am nächsten. Nach der letzten Kokosnuss vor dem Check-in in Hanoi ist der Start vielversprechend. Wir starten mit einem niegelnagel neuen Airbus und bringen den 10-stündigen Flug nach Moskau problemlos hinter uns.







































Kaum in Moskau ausgestiegen wird es kompliziert. Wir landen in einer langen Schlange, von der niemand weiss für was sie ist und werden schlussendlich über die Absperrungen hinweg zum Transitbereich geführt. Unser Anschlussflug geht von einem alten Terminal aus. Kurz vor der Boarding Zeit, steht immer noch Check-in auf dem Bildschirm. Wir suchen uns in dem engen überfüllten Gang einen Platz und warten auf die Aufforderung zum Boarden. Dabei haben wir den Bildschrim ständig im Blick und achten auf die Lautsprecheransagen. Mehrmals sehen wir zudem beim Gate vorbei, aber es läuft nichts. Plötzlich merken wir, dass die Busse, die vor dem Gate warten weg sind. Die Airlineangestellte läuft gerade in den abgesperrten Bereich und ignoriert unser Rufen und Fragen. Wir rennen zum Transit Helpdesk, wo auf dem Bildschirm plötzlich Boarding ended steht und wir von einer überforderten und arroganten Dame zuerst ignoriert, dann angeschrien und schlussendlich zu einem nicht existierenden Managementbüro verwiesen werden. All unsere Bitten und Aufforderungen, doch schnell zu telefonieren, damit wir den Flug noch erwischen verlaufen ins Leere. Wir sind somit in Moskau gestrandet!

Die nächsten sechs Stunden kämpfen wir mit dem absolut chaotische Transitdesk und seinen mal schreienden, mal rauchenden, komplett überforderten Mitarbeitern. Dummerweise wurde gerade noch ein Flug nach Shanghai annulliert und etwa hundert tobende Chinesen warten am selben Ort auf ihre nicht funktionierende Hotelunterbringung und rasten dermassen aus, dass die Polizei eingreifen muss. Entsprechend ist die Stimmung und Bereitschaft der Angestellten uns in irgendeiner Art behilflich zu sein.  Zuerst werden wir stundenlang zum Warten aufgefordert und von einem zum andern verschoben bis uns schliesslich mitgeteilt wird, dass wir den Flug selbstverschuldet verpasst haben und ein neues Ticket kaufen müssen. Wo unser Gepäck ist kann uns vorerst niemand sagen.

Was nun? Ohne Hoffnung, dass wir hier noch irgendetwas ausrichten können um auf einen anderen Flug umgebucht zu werden, suchen wir nach Alternativen und buchen für den nächsten Mittag einen neuen Flug via Helsinki nach Genf um endlich aus Russland wegzukommen. Nachts um halb drei wird uns wenigstens noch mitgeteiilt, wo wir unseren Boarding Pass in der Transitzone abholen können, da wir ohne russisches Visum nicht zum normalen Check-in Schalter kommen. Das Gepäck geht nach erster Information scheinbar trotzdem nach Zürich, später wird uns versichert, es fliege mit uns nach Genf. 

Nach ein paar Stunden Schlaf auf dem nackten Plattenboden warten wir nun mit neuem Boarding Pass auf den Flug und hoffen, bald mit unserem Gepäck in der Schweiz landen zu können.
















Abschluss in Hanoi

Nun geht es aber definitiv Richtung Flughafen. Wir fahren zurück nach Hanoi wo wir noch einen Tag in der Altstadt verbringen. Es hat zwar einige hübsche kleine Gassen, die aber in dem Verkehr ziemlich untergehen. Wir schlendern durch das Verkehrschaos, nutzen die letzte Möglichkeit für Souvenirs und gehen noch einmal fein essen.

























Fried Fish with Passionfruit Sauce





























































Abends versammeln sich die Hanoianer auf den Strassen. Mitten im Getümmel breiten sie auf den engen Trottoirs Matten und winzige Stühle aus treffen sich zum Essen, Bier trinken und socialising.






























Wir haben nun die letzte Station unserer Weltumrundung erreicht und fahren zum Flughafen um mit unserem Rückflug in die Schweiz den Kreis zu schliessen.





Halong Bay

Einen Nachtzug später stehen wir wieder morgens um 4 Uhr in Hanoi am Bahnhof. Als Abschluss unserer Asientour wollen wir an der nahegelegenen Küste die berühmte Halong Bay besuchen. Die Bucht wird (ähnlich wie in Krabi) durch die vielen, hoch aus dem Meer herausragenden Karsttürme charakterisiert. Wir steuern Cat Ba Island an und freuen uns auf ein paar erholsame Tage am Meer. Die Anreise erfolgt ganz untypisch vietnamesisch problemlos. Mit einem Kombi Bus-Boot-Bus Ticket werden wir an den auch hier zahlreichen Abzockern vorbei geschleust. Auf der Insel angekommen folgt aber erst mal eine herbe Enttäuschung. Statt in einem Strandbungalow mit Hängematte zwischen den Palmen landen wir in einer hässlichen Stadt voll von kommunistischen Plattenbauten und tausenden vietnamesischen Touristen, die für das gerade stattfindende Flower Festival anreisen. Die Hotels sind ausgebucht, schäbig und überteuert und die Vietnamesen veranstalten einen Dreck und Lärm sondergleichen. 






























Einen Moment lang überlegen wir, mit dem nächstbesten Schiff zurück nach Hanoi zu fahren und in einem klimatisierten Cafe auf unseren Flug zu warten. Aber eigentlich wollten wir hier noch ein paar Tage klettern gehen und schlussendlich finden wir doch noch ein Zimmer. Klettertechnisch ist Halong Bay vor allem für Deep Water Soloing bekannt. Da wir nur wenige Tage hier sind und die Gezeiten Deep Water gerade nicht ermöglichen beschränken wir uns auf das Felsband im Butterfly Valley. Leider hat es offensichtlich in letzter Zeit stark geregnet und vor einigen Routen hat sich ein grosser Wasserteich gebildet. Unter anderem ist darum auch der Inselklassiker Enter the Dragon 8b nicht zugänglich. Barbara kommt mit ein paar schönen Sinter und Feature Routen etwas mehr auf ihre Kosten. Vor allem aber geniessen wir die Ruhe in dem gemütlichen Tal. Ausser ein paar Wasserbüffeln sind wir hier ganz alleine.























Von einem ehemaligen militärischen Stützpunkt auf einem Hügel aus haben wir eine fantastische Aussicht auf die vorgelagerten Inseln und die Karsthügel der Bucht und sehen so doch noch die schöne Seite der Halong Bay.



 







Mittwoch, 13. Juni 2012

Im Norden Vietnams - Sapa


Sapa liegt ganz im Norden Vietnams an der chinesischen Grenze. Wir kommen wieder in dieselbe Bergregion wie in Nordthailand und –Laos. Sapa selber liegt bereits auf 1‘500 Metern, was eine willkommene Abkühlung bringt. Verschiedene ethnische Minderheiten leben in dieser Region und Sapa ist Ausgangspunkt für längere Trekkings. Wir wollen uns einfach kurz umsehen und die wunderschöne Landschaft bestaunen. Durch das hügelige Terrain wird das Reisanpflanzen hier komplizierter. Hunderte Terrassen wurden in die Hügel gehauen und an den steilsten Orten kann man sich kaum vorstellen, dass da ein rentabler Ertrag entstehen kann. Alles ist Handarbeit, die Terrassenfelder werden mit Ochsen gepflügt und die Setzling wie sonst auch von Hand gesetzt.
 



























Wir fahren einmal mehr mit dem 125er-Roller durch die Hügel und schauen von einer Passhöhe beinahe auf China hinüber. 


























Sapa selbst ist ein Touristendorf. Die Frauen aus den umliegenden Dörfern sind in traditionelle Trachten gekleidet und versuchen ihre Handwerksouvenirs loszuwerden. Man könnte die Dörfer besichtigen, wofür man aber Eintritt zahlt. Wir finden auch die Vorstellung speziell, diesen Bergvölkern als Paparazzi vor ihren Hütten herum zu lungern. Oder dann wird grad das ganze Dorf zum Souvenirmarkt umfunktioniert, was uns weder authentisch noch unterstützenswert erscheint. So lassen wir es bleiben und begnügen uns mit den Märkten in Sapa.

 



Dienstag, 12. Juni 2012

Mit dem Zug durch Vietnam

Wir verlassen den Mekong endgültig und fahren nach Ho Chi Minh (Saigon). Unsere Vietnamtour wollen wir hauptsächlich mit dem Zug durchführen. Das Land ist sehr lang, bis Hanoi sind es über 1‘800km, aber zum Teil nur einige Dutzend Kilometer breit. Der Zug ist zwar langsamer und teurer als der Bus, dafür haben wir etwas mehr Platz und können zwischendurch aufstehen. Vor allem aber sieht man schönere Landesteile als den Highway Nr. 1.
Der Aufpreis für den Schlafwagen ist erheblich, weshalb wir für den ersten Streckenabschnitt mal einen Liegesitz buchen. Nachts um 11 Uhr geht es los. Im Gegensatz zu Thailand fahren die Züge hier pünktlich. Unser Wagen ist nicht voll besetzt und wir breiten uns aus und versuchen etwas zu schlafen. Ab Tagesanbruch sehen wir dann vor allem eins: Reisfelder. Nach der Verstaatlichung der Landwirtschaftsbetriebe in den 70er Jahren brach die Reisproduktion in Vietnam auf einen Bruchteil ein, sodass Reisknappheit herrschte. Seit sich das Land marktwirtschaftlich geöffnet hat, stieg die Produktion wieder massiv und Vietnam gehört heute zu den grössten Reisexporteuren der Welt.





































Nach 18-stündiger Fahrt kommen wir in Danang an. Hoi An, unser eigentliches Ziel liegt nicht an der Zuglinie. Wir finden den öffentlichen Bus und haben wiedermal einen Kampf um den Preis. Obwohl die Preise für öffentliche Verkehrsmittel fix, und an manchen Bussen sogar aussen angeschrieben sind, verlangt der Fahrer den vielfachen Preis. Gemeinsam mit einem französischen Paar beharren wir auf einem einigermassen realistischen Betrag. Mehrmals hält der Fahrer an und fordert uns auf auszusteigen, wenn wir nicht mehr bezahlen wollen, was wir standhaft verweigern. In Hoi An angekommen wird er sehr aggressiv und bedrohlich und wir machen uns schleunigst aus dem Staub. Langsam haben wir die ständige Abzocke und den Kampf um eine faire Behandlung satt. Es geht nicht immer um grosse Beträge aber wir haben auch keine Lust mehr stets die Deppen zu spielen und uns ausnehmen zu lassen. Das Problem ist uns überall in Asien begegnet aber hier in Vietnam nimmt es Formen an, die nicht mehr lustig sind. Noch und nöchers hören wir dazu ähnliche Stories von anderen Touristen.
In Hoi An liegen wir erstmals flach. Urs hat sich eine Magenverstimmung und Fieber geholt und so verbringen wir mal einen Tag im klimatisierten Hotelzimmer. Hoi An ist ein herziges Städtchen mit vielen historischen Häusern, die schön restauriert wurden. Wir kommen schliesslich doch noch dazu uns etwas um zu sehen, wir bummeln durch die Altstadt und verbringen sogar wieder einmal einen Nachmittag am Strand.




























Die nächste Zugstrecke ist die schönste der gesamten Linie. Zwischen Danang und Hue fahren wir direkt der Küste entlang und geniessen herrliche Ausblicke auf die Buchten.


























Diesmal haben wir einen Schlafwagen im obersten Stock der dreistöckigen Kajütenbetten gebucht. Platz hat man nicht viel aber wenigstens können wir liegen. Auch die zahlreichen Zugsangestellten sind zwischendurch müde. Während mehreren Stunden am Nachmittag schläft einer in unserem Abteil auf einem freien Bett, bis er vom Wagenchef gefunden und geweckt wird. Einige Passagiere hingegen wählen einen kreativen Weg an der Ticketkontrolle vorbei.












 

















Trotz einer Abfahrtsverspätung kommen wir schliesslich morgens um 5 Uhr fast pünktlich in Hanoi an. Wir suchen unseren Anschlusszug, lösen das Ticket, kaufen frische Baguettes und schon geht die Reise weiter in den Norden nach Sapa.

Mekong Delta

Am nächsten Tag ziehen wir weiter in die Hauptstadt Phnom Penh um unser vietnamesisches Visum zu beantragen. Gemäss Reiseführer soll dies hier der unkomplizierteste Ort sein dies zu erledigen. Wir laden bereits das Anmeldeformular herunter und wollen am nächsten Morgen früh auf die Botschaft. Bei unserem Abendbummel sehen wir allerdings an allen möglichen Geschäften die Aufschrift Visa Service. Transportunternehmen, Reiseagenturen und sogar ein Massagesalon bieten die Visa an. Wir sind etwas skeptisch, lesen aber in Reiseforen, dass dies scheinbar die einfachere und billigere Variante sei. Vor der Botschaft werde man zum Teil von offiziell aussehenden Halunken abgefangen, die einem die Anmeldung und den Pass (und eine zu hohe Gebühr) abnehmen und das Prozedere verteuern und verlängern und auch die echten Beamten hielten sich nicht immer an die offiziellen Gebühren. Also wählen wir eines der vertrauenswürdigeren aussehenden Reisebüros aus und bringen unseren Pass. Und siehe da, es kostet nicht nur 15% weniger, man muss auch kein Formular ausfüllen (mit Angaben wie Arbeitgeber, Kontaktadressen und gebuchte Reiseunternehmen in Vietnam, was wir alles nicht haben) und wenn man kein Passfoto hat, kann man einfach einen Dollar mehr bezahlen. Wenn das kein bürokratischer Leerlauf ist…

Wir verbringen einen gemütlichen Tag in den französischen Kaffees der Stadt, ein Vermächtnis der Kolonialzeit und stürzen uns in den hektischen Zentralmarkt. Am Abend holen wir unseren Pass mit dem neuen Visum wieder ab. Weg frei nach Vietnam!






























Hier in Phnom Penh sind wir wieder auf den Mekong gestossen. Mittlerweilen sind es beträchtliche Wassermengen, die zusammengekommen sind. Der Fluss ist zwar nur unwesentlich breiter als in Nordlaos aber auf dieser Höhe hat er sich nun in verschiedene Arme geteilt, und wir sehen nur noch einen Teil der gesamten Wassermasse. In einem Minibus fahren wir mit einer Gruppe junger Amerikanerinnen am Flussufer zur Grenze. Sobald wir die Hauptstrasse verlassen, fahren wir wieder durch kleine Dörfer. Das Leben spielt sich auf der Strasse ab, obwohl die Verkehrsteilnehmer inkl. unser Fahrer keinerlei Rücksicht auf die spielenden Kinder, Tiere, oder ausgebreitete Ware nehmen. Abgebremst wird nur, wenn ein Schaden am eigenen Auto abgewendet werden muss.

Vietnamesisches Zollhaus





























Wir biegen in eine Schotterstrasse ab und kommen zu dem herzigsten Zollhäuschen auf der ganzen Reise. Der Beamte in dem Bambusunterstand prüft wohl, ob wir im Besitz eines Visums sind, aber er will nicht mal beide Pässe sehen. Wir werden zur Bootsanlegestelle geführt um auf unser Schiff zu warten. Während wir alle in dem kleinen Restaurant zu Mittag essen, sammelt unser Fahrer die Pässe ein um sie stempeln zu lassen. Nicht mal persönlich einreisen muss man hier! Nun geht die Fahrt auf dem Mekong weiter. Und das Leben spielt sich eben nicht nur auf der Strasse, sondern auch auf dem Wasser ab. Von einigen Leuten hat man den Eindruck, dass sie in ihren Schiffchen wohnen. Der Fluss dient als Nahrungsquelle, Verkehrsweg, Abwassersystem, es wird gefischt, gewaschen, gebadet. Wir biegen in einige kleinere Kanäle ein. Die ganze Region ist durchzogen mit natürlichen und gebauten Flussläufen, Kanälen und Wasserwegen.





























Nach ein paar Stunden kommen wir in Chau Doc an. Wir werden von zwei Rikscha ähnlichen Velotaxis abgeschleppt und machen ein erstes Mal Bekanntschaft mit der berüchtigten Touristen Abzockerei in Vietnam. Die beiden freundlichen Herren, strampeln uns nämlich nicht wie verlangt zum Busbahnhof, sondern zu einem Minibus, der wahrscheinlich seinem Bruder gehört und an unser Ziel fährt. Und die verlangen dann gerade mal den vierfachen Preis einer üblichen Busfahrt nach Can Tho.





























Wir haben einen brandaktuellen Reiseführer dabei und so einen Anhaltspunkt für die Verhandlung. Wir weigern uns so viel zu bezahlen und versuchen unser Gepäck wieder auszuladen. Wie üblich ruft dann der Chauffeur jemanden an, der etwas mehr englisch spricht und uns weismachen will, dass dies der normale Preis für Touristen sei. Nach hitziger Diskussion bringen wir den Preis wenigstens um die Hälfte runter und fragen, wo wir unsere Dollar umtauschen können. Jaja, das können sie gleich für uns erledigen. Nun kommt das nächste Problem. Die Hyperinflation hat den Vietnamesen astronomische Zahlen auf ihre Banknoten gebracht und wir kämpfen mit den Nullen. Die Vietnamesen wissen das natürlich und geben uns prompt nur 50‘000 statt 250‘000 Dong zurück. Zum Glück haben wir einen Banker (und ein Währungsumrechnungs-App auf dem Natel) dabei und nach einigem lauten Hin und Her rechnen wir dem Chauffeur, der Geldeintreiberfrau und einem Mitpassagier, der ungewohnterweise nicht für uns Partei ergreift, schriftlich vor, wie viel 20 Dollar in Dong sind und was dann abzüglich des vereinbarten Ticketpreises an Rückgeld fällig ist und reissen der Dame die Noten aus der Hand. Soweit so gut aber das kann ja heiter werden, wenn das so weiter geht. Wir fahren schlussendlich los und kommen nach einem langen Tag in Can Tho an. Hier verzichten wir auf den Taxiservice und gehen die zwei Kilometer ins Stadtzentrum zu Fuss und werden aber die ganze Zeit von einer hartnäckigen Mototaxifahrerin verfolgt, die uns erst nach Urs‘ vehementer Drohung ziehen lässt.

Nach einer kurzen Nacht ziehen wir unserem eigentlichen Ziel im Mekong Delta entgegen. Die Floating Markets der Region. Das Mekong Delta ist die „Reisschale Vietnams“. Hier wird am meisten Reis, Gemüse und Früchte angepflanzt und auf diesen fliessenden Märkten wird die Ware umgeschlagen. Die Bauern schiffen bootsweise Kräuter, Gemüse, Ananas, Melonen etc. heran und die Stadtbevölkerung und Restaurantbetreiber decken sich mit Frischwaren für den Tag ein. Alles per Schiff auf dem Fluss. Wir mieten ein kleines Boot und werden zu zwei verschiedenen Märkten gefahren. Dazwischen kurven wir wieder durch kleine Kanäle, wo wir sogar mit unserem kleinen Boot manchmal fast steckenbleiben. Wir testen neue Früchte, bekannte Ananas und Mangos und eine Art Sticky Mais mit süsser Kondensmilch, (eine Alternative zum Sticky Rice).







Angkor Wat


Angkor Wat – grösstes religiöses Gebilde weltweit, Unesco Weltkulturerbe, zerfallene bis gut erhaltene Ruinen von Tempeln und Palästen aus dem 8. bis 12. Jahrhundert.






















Wir haben Kambodscha erst unterwegs in unser Reiseprogramm aufgenommen und sind nun gespannt auf die grösste Besucherattraktion im Land. Da die Tempelanlage relativ weitläufig ist, mietet man entweder ein Tuktuk oder ein Velo. Wir finden neben unserem Hotel ein Tandem und machen uns so auf den Weg. Es scheint als hätten viele Einheimische noch nie ein Tandem gesehen, auf jeden Fall sind wir die Attraktion, die Leute klatschen und winken.
Die Tempel von Angkor wurden von verschiedenen Königen zu unterschiedlichen Zeitepochen gebaut. Sie sind Zeuge der Grösse und Macht der Khmer, die in dieser Zeit ein riesiges Königreich hatten, das sich von Südvietnam bis nach Nordthailand erstreckte. Interessant ist die riesige Ansammlung der Gebäude. Jeder neue König stellte entweder nebenan einen neuen Tempel hin, oder liess bestehende umbauen. Die Religion wechselte zwischen Buddhismus und Hinduismus hin und her und die Tempel wurden dem einen oder anderen Gott geweiht, oder auch wieder umgeweiht.

In den grauen Sandsteintempeln ergeben die orange gekleideten Mönche einen willkommenen farblichen Kontrast. Wir üben uns in Monkspotting;-)





























Der Charakter des Bayon Tempels besteht aus den vielen Gesichtern, die in Stein eingehauen sind. Wohin man sich auch dreht und von welcher Seite man den grossen Tempel anschaut, überall schauen sie von den Türmen herunter.


























Die Gebäude sind seit Jahrhunderten der Natur ausgesetzt. Viele sind in sich zusammen gestürzt. Andernorts hat sich der Urwald seinen Platz richtig gehend zurück erobert.



























Die schönsten Zeiten in Angkor sind Sonnenauf- und Untergang wenn das Morgen- bzw. Abendlicht die ansonsten grauen Steine leuchten lässt. Am ersten Tag ziehen aber dicke Wolken auf und mehrmals ergiesst sich ein tropischer Regen. Das schlechte Wetter veranlasst denn auch die Ranger, die Anlage früher als normal zu schliessen. Zudem fällt noch unser Tandem auseinander und so machen wir uns auf den (erschwerten) Rückweg. Am nächsten Morgen stehen wir um 4 Uhr auf, um der Sonne nochmals eine Chance zu geben. Diesmal radeln wir mit einzelnen Velos. Bei der Hinfahrt färbt sich tatsächlich der Himmel etwas rötlich, allerdings mögen dann die ersten Sonnenstrahlen doch nicht ganz durch die Schleierwolken dringen.

Später klärt sich das Wetter aber auf und wir machen nochmals einen Rundgang durch die Anlagen. Den Elefantentempel haben wir noch nicht gesehen. Und die gibt’s nicht nur in Stein gehauen. Man könnte sich auch hoch zu Elefant durch die Tempel tragen lassen!




 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
Die feuchtheisse Hitze setzt uns langsam zu und wir verziehen uns zurück in die Stadt in ein klimatisiertes Restaurant. Gegen Abend radeln wir die 6km bis zum Haupttempel nochmals ab und werden tatsächlich noch mit etwas Abendlicht beschenkt.