Nur von einem Zeitschriftenbericht und Fotos auf Google Earth wussten wir von dem Gebiet auf ueber 4'000 Meter mit riesigen Steinfeldern und grottesken Felsformen, die aussehen wie Menschen, Tiere oder andere Darstellungen. Informationen wo das Gebiet genau liegt, wie man hinkommt und in dieser Hoehe uebernachten und essen kann fanden wir kaum, und wenn, waren sie widerspruechlich. Nach einigem Hin und Her, ausgeruestet fuer mehrere Tage Ueberleben in der Wildnis und einigen Nächte Akklimatisation auf über 3'000 Meter machten wir uns doch auf die Suche danach.
Die dreckige Silberminenstadt Cerro de Pasco auf 4'300 Meter (weltweit die hoechstgelegene Stadt in dieser Groesse) ist Ausgangspunkt. Gilt zudem als hässlichste Stadt der Welt... Gleich neben der Stadt hat es einen 2km tiefen Krater der Silberminen. Zwei Mal pro Tag wird in der Mine gezuendet und die Erde erbebt. Immer wieder fallen anscheinend Häuser zusammen. Und auf dieser Hoehe herrrschen doch ziemlich garstige Klimaverhaeltnisse. Vielleicht schon nicht der „place to be...“ Der Hotelbesitzer in Cerro konnte uns weiterhelfen mit Infos und wir schnappten uns ein Taxi. Und siehe da, fuer einmal ist das Internet weit hinterher mit Infos. Der Bosque de Piedras (Steinwald) ist ein Nationalpark und wird gerade fuer den breiten Tourismus fit gemacht. Wir wurden freundlich von einem Touriguide empfangen und konnten ein fast fertig gestelltes Bungalow beziehen. Es entstehen in den nächsten Monaten eine ganze Reihe davon mit Restaurant und Infozentrum. Das Wetter durchkreuzte unsere ersten Erkundigungen, es begann zu hageln und der Wind pfiff ueber die Hochebene. Den Rest des Tages verbrachten wir dick eingepackt in Lamafelldecken. Die Steinbungalows haben weder Isolation noch Heizung, und das bei 8 Grad. Aber wir trotzdem froh darum, denn eigentlich wollten wir mit dem Zelt lostrekken... Vielleicht besser nicht in der Regenzeit!
Am naechsten Morgen um 6 weckte uns die Sonne. Alle Wolken haben sich verzogen, es ist warm, wir koennen losziehen. Der Bosque de Piedras umfasst 6800 Ha. Es wurden verschiedene Wanderrouten errichtet und bestens markiert. So brauchen wir nicht einmal einen Fuehrer. Stundenlang cruisen wir durch das Hochland, vorbei an zum Teil riesigen Felsbloecken, die verstreut herumliegen. Daneben hat es moosaehnliche Ebenen, einige Baechlein, grasende Schafe und Lamas mit ihren Hirten. Die Hirtenjungen heissen uns sogar mit Handschlag willkommen. Die Ruhe ist unglaublich wohltuend nach den hektischen, laermigen Strassen. Zudem trafen wir die ganze Woche keinen einzigen Touristen an. Die Hoehe vertrugen wir nach anfaenglichen Schwierigkeiten relativ gut. Nach ein paar Tagen ging sogar bergaufwandern einigermassen normal. Ab Mittag werden die aufziehenden Wolken duenkler und spaetestens um 3 Uhr verziehen wir uns ins Bungalow und warten auf den naechsten Morgen.
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Bosque de Piedras |
Auch das Einkaufen im Dorf nebenan war ein Abenteuer bis wir unser Gemuese, Brot, etc. zusammenhatten. Den Fleischmarkt mieden wir. Viele Europaerer kommen wahrscheinlich nicht her. Die Kinder, aber auch die Erwachsenen schauen uns an, als ob wir von einem anderen Planeten kommen!
Es gefaellt uns so gut, dass wir einige Tage bleiben, und nach einer Magenverstimmung von einem Meerschweinchen picante dann noch unfreiwillig einen mehr...
Als wir abreisen und bezahlen wollten bekamen wir auf dem vereinbarten Preis noch einen Disount von 50% wenn wir vom Bosque in der Schweiz Werbung machen. Dann wurden unser spanischer Wortschatz ziemlich getestet in einem Interview mit dem Tourismusamt - auf Video festgehalten. Darum machen wir nun hier noch eine Werbezeile. Nein, im Ernst. Die Landschaft ist der Hammer, wer durch das Zentrale Andenhochland fährt, ein „Must“! Wandern, Trekken, Bouldern und Klettern (Potential noch riesig), Thermalquellen, etc. Maruja ist der beste Guide und kennt die Spots!
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Das Acalpa vor dem Sturm |
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El cobra von hinten |