Das Ganze begann Mitte der Neunziger Jahre, als in der Zeitschrift rotpunkt der damalige "Kletterstar" Glowacz doppelseitig ein einer ultrasteilen Route abgebildet wurde. Wow - das sieht ja hammer aus. 1998 auf einem Spanienbesuch standen wir zum ersten mal in Cuenca natura vor dieser Route. Die Linie war live genau so perfekt wie auf den Fotos. Ich versuchte auch mal von Hacken zu Hacken empor zu kommen. Diverse Einzelstellen waren einige Dimensionen zu schwer. Es war ja schliesslich auch ein paar Grade über dem damaligen Niveau.
Gut 10 Jahre später stehe ich wieder unter der Route. Inzwischen gab es auch ein Video (leider ohne den Schlüsselzug...), was im Auflösen der einzelnen Kletterstellen extrem hilfreich war. Ich verbrachte 3 Tage in der Route. Die Schlüsselstelle konnte ich aber nie von unten durchklettern und musste erfolglos weiterziehen.
Gut 10 Jahre später stehe ich wieder unter der Route. Inzwischen gab es auch ein Video (leider ohne den Schlüsselzug...), was im Auflösen der einzelnen Kletterstellen extrem hilfreich war. Ich verbrachte 3 Tage in der Route. Die Schlüsselstelle konnte ich aber nie von unten durchklettern und musste erfolglos weiterziehen.
Unser Monat in Spanien kam wie gelegen um es nochmals zu versuchen. Zu Beginn des Monats nochmals einen Tag in der Route. Nach 1 Stunde am Testen der Schlüsselstelle eine neue Bewegungssequenz - es klappte auf Anhieb. Die Fitness reichte aber noch nicht aus, darum planten wir Ende des Aufenthalts nochmals Tage in Cuenca ein.
Nach Margalef fühlte ich mich fit und wir kamen 4 Tage vor Abflug wieder dort an. Der erste Tag um nochmals die Züge auszuchecken - intensiv, aber es könnte funktionieren. Ingesamt erreicht man nach 50 Kletterzügen einen besseren Griff, danach folgen noch 10 einfachere Züge. Aber die ersten 50 Züge sind mit 8 Einfingerlöchern und 12 Zweifingerlöchern nicht gerade zimperlich. Tag 3 vor Abreise war somit ein nötiger Ruhetag.
Tag 2 vor Abreise: Überraschend war erst bei Zug 47 Schluss. Damit hatte ich nicht gerechnet. Linker Mittelfinger aber aufgerissen - für heute fertig.
Tag 1vor Abreise: Mitte Route reisst der rechte Mittelfinger auf. Trotzdem weitermachen - obwohl es bei jedem Griff rote Spuren hinerlässt... Leider lande ich wieder bei ekligem Zug 47 im Seil! Ich brauche etwa 20 Minuten um mit den offenen Fingern die 3 Meter bis zum letzen eingehängten Karabiner zu kommen... Aber ich muss mir diesen Zug 47 nochmals ansehen. Logischerweise für heute Schluss - Finger salben! Oder Übung jetzt schon abbrechen?
14 Stunden vor Abflug: Einen Versuch gibt es trotzdem noch, letzte Chance für längere Zeit! Die Finger sind eingetapt und halten beim Aufwärmen relativ gut. Einsteigen. Ruhepunkt 1 i.O. Schlüsselstelle hart aber klappt. Erreichen von Ruhepunkt 2. Ein Finger blutet wieder. Schmerz ausschalten. Zug 45 ist knapp - nochmals durchatmen. Schon etwas Resignation? Ansetzen für Zug 47! Wider Erwarten bleiben die 2 Finger im Loch kleben. Jetzt nur nichts anbrennen lassen... Der Zug an den rettenden Griff ist aber nochmals äusserst knapp - aber es hält!!! Kurz erholen und zum Top - geschafft!! Ein Mix aus Freude, Dankbarkeit, Stolz und Zufriedenheit lässt die Finger vergessen.
Kurze Fotosession. Zusammenpacken. Dann Rucksäcke packen. Kurz Spagetti aufwärmen. Nach Madrid fahren. 2 Stunden am Flughafen schlafen. Abflug um 06.00 Uhr...
PS: An dieser Stelle ein Dank an meine bessere Hälfte, dass sie solche Sachen mitmacht. Die Spinnen doch diese Kletterer...
PS: An dieser Stelle ein Dank an meine bessere Hälfte, dass sie solche Sachen mitmacht. Die Spinnen doch diese Kletterer...
Endlich Griff 50 erreicht!!! |
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen