Montag, 31. Oktober 2011

Aloha Hawai'i


Nach Barbaras zweiwöchigem Besuch in der Schweiz und Urs‘ 5‘000km südlich fahren, treffen wir uns am Flughafen von L.A. wieder. Viel Zeit unser Wiedersehen zu feiern bleibt uns allerdings nicht. Wir müssen unser Hab und Gut wieder mal flugtauglich auf zwei 23kg Rücksäcke reduzieren, da wir bereits am nächsten Tag weiterfliegen. Was sich in einem halben Jahr alles ansammelt; unglaublich! Urs hat bereits die Hälfte unseres Gepäcks verschenkt aber immer noch türmen sich die Haufen im Motelzimmer und wir müssen sortieren, entscheiden, wegwerfen und einpacken. Wir kochen noch ein paar Reste, die restlichen Esswaren stellen wir gratis abzugeben auf die Strasse. Die vielen Obdachlosen im Flughafenquartier können es sicher gebrauchen. Als wir schlussendlich einchecken, bringen wir je 58 Pfund (über 26kg) auf die Waage - Schreck – aber oh Wunder, die freundliche Hawaiian Air Dame zuckt nicht mit der Wimper, klebt zwei „heavy“ Kleber drauf und wünscht uns einen guten Flug. Weg frei nach Hawaii. Es heisst nun Abschied nehmen von dem vertrauten Nordamerika, das wir auf den vielen tausend Kilometer schätzen gelernt haben.
Eigentlich gehört ja Hawaii noch dazu, und trotzdem ist es anders. Als wir um halb neun ankommen ist es bereits seit zwei Stunden dunkel, es ist angenehm tropisch warm und überall hat es Palmen. Willkommen, oder auf Hawaiianisch, Aloha im Pazifik! Wir verbringen die erste Nacht (mit umpacken) in einem schäbigen Hostel am Waikiki Beach und fliegen am nächsten Morgen weiter auf die Big Island Hawaii. Mit einem kleinen Mietauto machen wir erste Erkundigungen und Einkäufe. Am Abend geht’s zurück an den Flughafen – denn spontan hat sich Barbaras Bruder Simon entschieden, das neue Unisemester etwas hinauszuschieben und uns auf Hawaii zu begleiten.


















 








Die Hawaii Inseln sind alle vulkanischen Ursprungs. Der Vulkan Kilauea auf Big Island ist einer der aktivsten der Welt und vergrössert die Insel mit regelmässigen Lavaausbrüchen. Wir haben im Vorfeld gelesen, dass man die glühende rote Lava häufig bei ihrem Fluss Richtung Meer und beim Sturz ins Wasser beobachten kann. Am Tag vor unserer Ankunft haben wir auf der Homepage des Nationalparks gesehen, dass der Vulkan soeben wieder ausgebrochen sei. Wir freuen uns sehr auf dieses Lavaspektakel. Als wir dann aber beim Vulkan ankommen, erfahren wir, dass die Lava wohl fliesst, aber in die falsche Richtung bzw. dorthin, wo es keine Wege gibt. Die einzige Möglichkeit, die glühende Lava zu sehen, wäre per Helikopter. Einen Moment erwägen wir dies, allerdings sind diese Flüge sehr teuer und sie fliegen nicht nachts, wenn es natürlich am faszinierendsten ist. Wir sind schon recht enttäuscht, so nahe an einem ausbrechenden Vulkan zu sein und doch nicht dran heran zu kommen. Am Abend werden wir aber teilweise entschädigt. Ein anderer Krater ist nämlich auch am Brodeln, zwar kommt die Lava nicht zum Vorschein, aber bei Dunkelheit reflektiert der aufsteigende Dampf die glühende Lava bis an die Oberfläche und verwandelt den Krater in ein glühendes Erdloch.



























An der Küste bestaunen wir dann die früheren Lavaausbrüche, welche die Küstenlandschaft immer wieder umgestaltet haben und Strassen unpassierbar machen. 


























Die Strände sind hier wegen des Vulkanismus und den reichhaltigen Mineralien schwarz, grün, rot oder weiss gefärbt, je nach Gegend. Wir campen an den schönsten Plätzen häufig direkt am Strand, baden viel und schnorcheln mit grossen Schildkröten.


























An der Westküste werden häufig Delphine beobachtet. Wir fahren hin und werden tatsächlich von einer Gruppe von Spinner Delphinen überrascht. Der Name kommt von spinning (engl.: drehen) und die Delphine springen wirklich ganz in die Luft und drehen sich um ihre eigene Achse. Wir rennen zur Kanuvermietung, handeln schnell einen Preis aus und zwei Minuten später fahren wir bereits in die Bucht hinaus. Die Delphine kommen ganz nah ans Ufer, aber sie schwimmen natürlich schneller als Urs und Simon paddeln mögen. Plötzlich tauchen ein paar direkt neben unserem Kanu auf, machen ein paar Drehungen und sind auch schon wieder weg.


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