Montag, 23. Januar 2012

Sydney zum Dritten













Nach eher wenig erfolgreichen Klettertagen und erfolgreicheren Grillparties müssen wir uns auf den Rückweg nach Sydney machen. Unser Visa läuft ab und der Abflug naht. Wir geniessen einen letzten Tag in Sydney und entdecken wieder neue Ecken, die wir noch nicht gesehen haben. Nochmals trinken wir einen Eiskaffee beim Operahouse.

Als wir unser Auto zurück bringen schaut die Frau am Empfang etwas konsterniert auf den ausgefüllten Rückgabe Zettel und ruft dann die in der Garage unten an, sie solle die Kilometerzahl richtig aufschreiben. Wir fragen, was denn das Problem sei, denn die aufgeschriebenen Kilometer stimmen. Die Dame meint, dass könne nicht sein, das Auto sei ja mit 4‘000 km abgeholt worden und nun sollen es 22‘000km sein? Etwas amüsiert erklären ihr, dass wir tatsächlich so viel Kilometer gemacht haben. Australien ist eben ein grosses Land…

Die Packaktion fällt diesmal glimmpflicher aus als auch schon. Wir fliegen mit Emirates und die erlauben 30 kg Check-in! Als Abschluss gehen wir mit Eliane und Chris thailändisch essen. Lecker, lecker! Wir haben viel bestellt und immer mehr Platten mit Köstlichkeiten kommen auf den Tisch.





























Beim Essen fragt uns Eliane, ob wir eigentlich Sydney mal von oben gesehen hätten, was wir verneinen. Sie sind sich einig, dass wir Sydney nicht verlassen dürfen, ohne einen Blick von oben zu werfen. Sie kennen eine Bar im obersten Stock eines Hochhauses wo man statt Eintritt für einen Turm zu bezahlen, einfach einen Drink bestellen kann. Das einzige Problem: Barbara ist etwas underdressed und könnte mit ihren Jeans und T-shirt abgewiesen werden. Kein Problem für Eliane – eine Kollegin von ihr wohnt gleich neben dem Restaurant und stellt Barbara ein Kleid zur Verfügung. So geniessen wir einen gemeinsamen Abschlussdrink hoch über Sydney.































Eliane and Chris, again thank you so much for having us with you. It was great to get to know you and we hope to see you again soon in Switzerland!

Am nächsten Morgen fährt uns Chris zum Flughafen und wir reisen weiter nach New Zealand!

Grampians zum Zweiten

Da Australien ja so klein ist, haben wir gedacht, wir können doch problemlos zweimal durchfahren, oder? Ein paar offene Projekte, etwas Zeit übrig und vor allem Besuch aus der Schweiz lassen uns zum Abschluss unserer Australientour nochmals in die Grampians fahren. Tinsky, ein Kletterfreund aus alten Zeiten, weilt beruflich in Melbourne und schliesst sich uns für eine Woche an. Gemeinsam machen wir nochmals die Taipan Wall und den Klettercamping unsicher. Einige Impressionen: 






Sydney and the Blue Mountains

Das Sylvesterfeuerwerk in Sydney gehört zu den grössten weltweit. Jedes Jahr gibt es über 1 Million Besucher. Da unsere Rückkehr nach Sydney zeitlich so gut passt und wir wieder bei Eliane und Chris wohnen können sind wir mit dabei. Bei unserer Recherche nach den besten Plätzen stossen wir an Sylvesternachmittg auf Berichte, dass sich die Leute bereits am frühen Morgen ihre Plätze sichern und die besten jeweils schnell voll seien. Also lassen wir das geplante Fondue Chinoise zu Hause ausfallen und pilgern mit unseren Campingstühlen in die Innenstadt. Wir gelangen durch die Taschenkontrolle und finden sogar einen guten Platz. Die Stimmung gleicht einem Open-Air. Viele Leute haben Zelte oder Sonnenschirme aufgestellt um ein bisschen Schatten zu haben, es wird gespielt und gelacht, für die Toilette steht man eine Stunde an. Wir vertreiben uns die Zeit mit Lesen und quatschen mit den Nachbarn. Ein älteres Ehepaar erzählt uns, dass sie beim Jahreswechsel zum 2000 zwei Tage auf der Wiese gecampt hätten – das machen hier sogar die Senioren!






























Später beginnt das Vorshow Programm: eine kleine Flugshow, ein Sportflugzeug, das mit Rauch „R U going 2 heaven? – How? Trust Christ – John. 3:16“ in den Himmel schreibt, um neun Uhr ein kleineres Feuerwerk für die Kinder und eine schöne Schiffsparade durch den Hafen.

 






















Alle warten gespannt auf Mitternacht. Urs schlängelt sich durch die Massen und holt uns ein feines indisches Lamm Take away. 2011 neigt sich dem Ende zu. Wegen der Zeitverschiebung war es unser kürzestes Jahr seit unserem Geburtsjahr. Wohl aber ein umso gefüllteres Jahr! Plötzlich geht es ganz schnell: Ein Countdown erscheint, die Masse zählt mit und das Feuerwerk beginnt. Die Kulisse ist gewaltig. Von mehreren Orten im Hafen, von der Harbourbridge und von der Skyline werden die leuchtenden Raketen ins 2012 gejagt. Happy New Year!





























Das Heimkommen gestaltet sich eher schwierig. Natürlich wollen alle gleichzeitig in die U-Bahn. Ein hoffnungsloses Unterfangen. Wir laufen zur nächsten Station, wo es aber gleich aussieht. Wir gehen schlussendlich zu Fuss und starten das neue Jahr mit etwas Sport.

Nach so viel Trubel zieht es uns erst mal wieder in die Natur. Das Naherholungsgebiet von Sydney ist die Blue Mountains Region. Riesige Wälder erstrecken sich soweit das Auge sieht. Der Name kommt nicht von ungefähr. Scheinbar kommt der blaue Dunst vom Sonnenlicht, das sich in den Ausdünstungen der Eukalyptusbäume bricht.


 



















Wir unternehmen kurze Wanderungen durch die Wälder und baden in Pools unterhalb von hohen Wasserfällen. Zudem sind Blue Mountains DAS Klettergebiet von Sydney. Wir können bei Mike wohnen, den wir vor zwei Monaten in den Grampians kennen gelernt haben (der die coolen Kletterfotos von Urs gemacht hat) und versuchen uns ein paar Tage an dem scharfen Sandstein, welcher die Haut schneller als gewohnt durchscheuert. Die Felsqualität kann dem Vergleich zu den Grampians nicht standhalten aber die tolle Aussicht und die abendlichen Grillparties mit neuen Freunden sind cool.


Sonntag, 15. Januar 2012

Ostküste

Beim Cape Tribulation müssen wir umkehren. Die weiteren Strassen sind für unser Auto nicht mehr geeignet. Es geht nun wieder Richtung Süden. Immer wieder stoppen wir an der Küste für ein Picknick mit Meerblick oder eine Wanderung zu einem Aussichtspunkt über die vielen vorgelagerten Inseln. Vieles erinnert uns hier an Fiji. Dies ist eigentlich auch nicht erstaunlich, wir sind etwa auf derselben Höhe und das Klima ist sehr ähnlich. 
























Je weiter südlich wir kommen umso "australischer" wird die Küste wieder. Lange einsame Sandstrände und riesige Wellen. In Noosa erreichen wir die Sunshine Coast. Hier hat es keine Quallen mehr, dafür gefährliche Strömungen und hohe Wellen. Die ganze Küste ist zum Baden gesperrt, und die vielen Livesaver pfeiffen die ungehorsamen Touristen auch rasch aus dem Wasser. Surfen ist scheinbar erlaubt, es sind jedoch nur Cracks im Wasser, die aber auch zum Teil herausgerettet werden müssen. Wir verzichten erstmals auf einen Versuch und bestaunen die Künste der Wellenbrettler und Kitesurfer.


























Ich (Barbara) hätte hier an der Sunshine Coast noch ein paar Kontakte von meiner Australienzeit vor 10 Jahren. Allerdings habe ich (nach monatelangen Bemühungen) erst in letzter Minute noch eine aktuelle Nummer gefunden. Das Timing ist denkbar schlecht, wir kommen genau an Weihnachten an. Natürlich sind alle mit Familienbesuchen beschäftigt. Umso cooler, dass Molly, eine Mitstudentin von mir, uns spontan einlädt und wir ihre junge Familie kennenlernen und sogar bei ihr übernachten können. Thanks Molly and Adam!

Südlich von Brisbane tauchen wir definitiv in die Touistenmassen ein. Ganz Australien verbringt über Weihnachten/Neujahr die Sommerferien an der Küste. Es ist fast wie im Juli am Mittelmeer (mit der Ausnahme, dass es zwischen den Städten und Stranddörfern laaaaange einsame Strände hat). In Byron Bay bestaunen wir zuerst wieder die Surfer. Auch hier sind uns die Wellen viel zu hoch für einen Versuch. Auf dem Cape vor Byron Bay erreichen wir den östlichsten Punkt des australischen Festlandes. Und hier präsentieren sich uns noch besondere Surfer: 































Dutzende von Delphinen tummeln sich in den Wellen. Wir zählen bis zu 60, die sich gleichzeitig an der Oberfläche zeigen!! Sie scheinen riesigen Spass an der Surferei zu haben, schwimmen mit den Wellen und springen dann hoch durch sie hindurch - ein extrem beeindruckendes Schauspiel. Bei brennender Sonne schauen wir ihnen fast zwei Stunden lang zu bis wir in den Schatten flüchten müssen. Nun ist uns auch klar wer das Surfen erfunden hat!




























 

Müde von dem vielen Fahren und dem heissen Wetter freuen wir uns auf Sydney wo wir wieder bei Eliane und Chris wohnen können, während sie in Neuseeland in den Ferien sind. In den letzten drei Wochen haben wir ca 11'000km zurückgelegt und ausser Westaustralien und dem winzigen Capital Territory mit der Hauptstadt Canberra jeden Staat durchfahren. Australien ist riesig und sehr kontrastreich. Gefüllt mir Eindrücken geniessen wir die warme Dusche und das weiche Bett und freuen uns auf das grosse Feuerwerk an Sylvester.