Aufgrund der riesigen Distanzen im hohen Norden, verbringen wir erstmal viel Zeit im Auto. Von Hyder befahren wir den Cassier Highway. In den letzten Jahren wurde hier tüchtig gebaut und entgegen aller Ankündigungen ist die 750 km lange Strasse nun durchgehend geteert. Die Fahrt führt durch Wälder, vorbei an blauen und türkis Seen und klaren Flüssen und bald tauchen bereits die ersten Schneeberge auf. Alle paar 100 km taucht ein kleines Dorf auf, das meistens aus einer Tankstelle, einem kleinen Laden und ein paar verfallenen Hütten besteht. Danach geht es wieder stundenlang durch endlose Wälder.
Allzu schnell kommen wir trotz der neuen Strasse dennoch nicht vorwärts. Immer wieder sehen wir am Strassenrand kleefressende Schwarzbären, kleine Füchse oder einfach umwerfende Szenerie.
Campen ist in Kanada nicht Mittel zum Zweck um billig zu reisen, sondern Attraktion an sich. Schöne Stellplätze direkt am See gehören zum Standard und unser Lagerfeuer wird jeden Abend grösser. Die zahlreichen und aggressiven Mücken können einem den Spass wirklich verderben, doch wir wissen uns zu helfen.
Schliesslich erreichen wir den berühmten Alaska Highway. Diese 2'500km lange Strasse von Südkanada bis Alaska wurde während des 2. Weltkrieges in der Rekordzeit von achteinhalb Monaten gebaut, um Alaska vor den bedrohlich werdenden Russen militärisch schützen zu können. Hier erreichen wir nun das Yukon Territory. In Watson Lake bestaunen wir den riesige Schilderwald, der Jahr für Jahr wächst. Über 72'000 Schilder wurden hier von Touristen aus aller Welt angebracht. Endlich haben wir nun auch unsere Reiserichtung wieder gefunden!
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