Samstag, 17. März 2012

1st Place National Bouldering Series New Zealand

In Outdoorgeschäften und Kletterhallen sahen wir immer wieder die Plakate der Nationalen Boulderwettkampf Serie von Neuseeland. Mittels vier Wettkämpfen wird der Neuseeländische Meister bestimmt. Wir lesen, dass ausländische Gäste willkommen sind. Ein Austragungsort passt auch zu unserer Route – wir steuern diesen an.

Aber bereits während wir den Ort auf der Karte ausfindig machen werden wir stutzig. Ein Wettkampf so mitten in der Pampa? Nach Recherche sehen wir, dass dort auch ein Bouldergebiet am natürlichen Fels liegt. Aha, denken wir, da hat es wohl eine grosse Szene in der Nähe, darum der spezielle Austragungsort. Als wir ankommen, finden wir idyllisch zwischen Kuhweiden und Bächlein ein Bouldergebiet, wo sich rund 100 Boulderer eingefunden haben. Mit grossen Augen stellen wir fest, dass in Neuseeland der Meister am richtigen Fels und nicht wie in der übrigen Welt an Kunstgriffen erkoren wird…!!!

Über hundert Boulderprobleme an Felsblöcken sind markiert und nummeriert! Das Teilnehmerfeld zieht mit Matten bewaffnet pünktlich zum Startschuss los. Man hat nun fünf Stunden Zeit Punkte zu sammeln. Die acht schwierigsten Probleme die man begangen hat, werden gewertet. Mit Karte ausgerüstet rennen wir los. Bis wir uns aber zurecht gefunden haben und einigermassen warm sind vergeht fast eine Stunde… Dann versuche ich ein mittelschweres Problem zu lösen, gebe aber nach einer weiteren Stunde erfolglos auf. Am Tag zuvor hat es geregnet und jetzt zieht die Sonne auf. Es herrscht eine Schwüle sondergleichen…

Als nächstes greife ich ein schweres Problem an. Die Einzelzüge klappen relativ rasch, aber das Ding von A bis Z zu klettern gestaltet sich als schwierig. Die Haut wird in der Schwüle dünner und dünner. Nach unzähligen Versuchen gebe ich mir noch einen Letzten – es klappt! Uff, das gibt Punkte. Aber es sind zwei weitere Stunden vergangen, nur noch eine Stunde übrig und erst ein einziger Boulder auf dem Zähler!! Wir rechnen kurz aus, wie viele Minuten Pause und wie viele Minuten Kletterzeit noch bleiben und rennen von Block zu Block. Die Strategie: Mittelschwere Boulder. Einer nach dem anderen wird geknackt. Schliesslich eine Minute vor der Schlusssirene muss sich auch Boulder Nummer Acht beugen.

Mit brennender Haut und Unterarmen finden sich alle zum gemeinsamen Barbecue mit Rangverkündigung ein. Und siehe da, first place geht an Switzerland. Etwas verlegen nehme ich den Preis entgegen. Ist ja auch etwas frech als Ausländer hier die Preise zu sammeln. Aber es kommt noch besser. Barbara zieht bei der Verlosung von Preisen ebenfalls noch ein gutes Los und wir ziehen reich geschmückt von dannen. Ein gelungener Event, voll Plausch und familiär. Aber für mich als langjähriger Wettkämpfer ist es doch etwas speziell, in so einem Umfeld eine nationale Serie auszutragen. Um die Gesamtmeisterschaft zu gewinnen sind zwei Resultate nötig – das lassen wir aber dann sein!!

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