Das Eastcape auf der Nordinsel ist eine weitere abgelegene Gegend, insbesondere sobald man die Hauptstrassen verlässt. Durch den Te Urewera Nationalpark führt eine kurvenreiche Gravelroad. Wir erklimmen Hügel, tauchen wieder in Täler ein, durch dichten Wald und vorbei an Flüssen und verzweigten Seen, die es schon fast mit dem Vierwaldstättersee aufnehmen können.
Schliesslich erreichen wir wieder die Küste und fahren auf die Mahia Peninsula. Die Halbinsel ragt weit ins offene Meer hinaus. Auf beiden Seiten hat es grosse Buchten, wo häufig Delphine gesichtet werden. Als wir ankommen ist das Wetter extrem stürmisch. Wind und Wellen peitschen ungehindert an die ausgesetzte Küste und den Delphinen ist es wahrscheinlich auch zu wild. Auf jeden Fall lassen sie sich nicht blicken und wir ziehen weiter an den östlichsten Punkt des neuseeländischen Festlandes (sagt man dem so bei einer Insel??) zum Leuchtturm am Eastcape.
Alle möglichen Orte weltweit rühmen sich damit, dass bei ihnen das grösste, höchste, tiefste, südlichste, älteste etc. von weiss nicht was alles sei. Mehrmals sind wir auch schon demselben „längsten der Welt“ mehrmals begegnet. Hier sind wir nun an einem der östlichsten Punkte der Welt angelangt. Geographisch etwas fragwürdig, denn Buenos Aires und New York sind doch östlich von hier, oder? Und Gisborne, die „Stadt, in der die Sonne am ersten aufgeht“, musste ihren Titel am letzten Sylvester auch aufgeben, da Samoa schnell über die Datumsgrenze gehüpft ist. Da drängt sich natürlich die Frage auf, ob England wirklich noch Mittelpunkt der Welt ist… Wie dem auch sei, lang lebe Captain Cook und Queen Elizabeth und wir haben nun definitiv den entferntesten Punkt unserer Reise erreicht und machen uns auf den Heimweg.
Unterwegs statten wir der Coromandel Halbinsel einen Besuch ab. Die Region ist zu recht bei reichen Neuseeländern als Feriendomizil beliebt. Wieder einmal sind wir überrascht, welch schöne Buchten wir in Neuseeland antreffen. Ein solches Farbspiel würde man eher in der tropischen Zone erwarten.
Die Cathedral Cove sieht man bei jedem Postkartenständer. Ein Felstunnel führt von einem weissen Sandstrand zum nächsten. Bei Flut umspülen die Wellen die weissen Sandsteinfelsen.
Auch die Unterwasserwelt lässt sie sehen. Die Farben sind nicht ganz so krass wie in den Tropen , aber es schwimmt einiges umher. Den Schnorchelstrand teilen wir uns mit drei Schulklassen, die hier Schnorchelunterricht haben. Ein paar Kilometer weiter treffen wir noch auf ein anderes Massenphänomen: der Hot Water Beach. Tatsächlich hat es hier heisses Grundwasser. Bei Ebbe kann man einen Pool graben und sich einen Spa bauen. Sobald sich das Wasser zurückzieht, treffen die Touristen ein. Der kleine Glaceladen vermietet Schaufeln (und verdient damit wahrscheinlich ein kleines Vermögen). Der Trick an der Sache ist, dass es zwei Ströme hat, die je ein paar Meter breit sind. Daneben kann man so tief graben wie man will, der Pool wird nicht warm. Wenn man es aber zu gut trifft, verbrennt man sich nach zwei Spatenstichen die Füsse…
In mehreren Wälder sehen wir die riesigen Kauribäume, die bis 2‘000 Jahre alt sind. Der Riese auf dem Foto ist 51m hoch und hat einen Umfang von 13,8m. Da wird man ganz klein.
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