Freitag, 28. September 2012

Benelux



Wir fahren zurück über die modernen Brücken nach Dänemark und weiter nach Deutschland. In Hamburg besuchen wir Blochs, Freunde von Luzern, die vor kurzem zurück nach Deutschland gezogen sind, mit ihren mittlerweile drei Mädchen. Es war schön euch zu sehen! 

Nach einer Besichtigung der riesigen Hafenanlagen in Hamburg fahren wir nun dem nächsten Deichmeer entlang: die Nordsee. Weshalb man dem Gebiet Wattenmeer sagt, wird uns nicht ganz klar, denn der lehmige, schleimige Meeresboden, der bei Ebbe zum Vorschein kommt, erinnert mehr an ein Schlammbad als an Watte. Kilometerweit kann man auf die vorgelagerten Inseln und Vogelschutzgebieten laufen. Bei Flut sieht‘s dann ähnlich aus wie an der Ostsee. 




























Auf den grossen Inletseen tummeln sich die Segler, Surfer und Kiter.






















Wer hätte gedacht, dass die höchste Kletterwand der Welt im flachen Holland steht? Zumindest haben sie den höchsten künstlichen Turm, denn wo sollen die armen Holländer sonst klettern. 36 Meter hoch, outdoor, eine beeindruckende Konstruktion. Oben angekommen hat man eine super Aussicht über Holland, ist es doch beinahe der höchste Punkt im Land.







































Amsterdam – eine kontroverse Stadt durchzogen mit gemütlichen Kanälen, blauem Dunst und roten Fenstern:










Südschweden



Gemeinsam mit Barbaras Eltern fahren wir noch zwei Tage südwärts. Wir besichtigen auch eine Schleusenanlage des Götakanals. Dieser 190km lange angelegte Kanal verbindet die Ostsee mit dem Vänernsee. 87 Kilometer davon wurden von Soldaten mit eigenen Händen gegraben... Damit die Schiffe die 90 Höhenmeter überwinden können wurden an verschiedenen Stellen insgesamt 58 Schleusen gebaut. Nach einiger Wartezeit können wir mehrere Schiffe beobachten, die so Stufe um Stufe hinauf bzw. hinuntergelassen werden.


























Im Tiveden Nationalpark am Vätternsee machen wir eine schöne Wanderung durch den ursprünglichen und dichten Wald. Es ist interessant, hier wieder auf ähnliche Vegetation (kalter Regenwald) zu stossen wie in denselben Breitengraden in Kanada oder südlich in Neuseeland.




























Wir verabschieden uns von den Eltern und fahren nochmals an die Ostsee, im Südosten von Schweden. Lange, menschenleere Strände, die Saison ist vorbei, aber der Sommer auch. Das Wasser ist bereits saukalt, mehr als ein Blitzbad liegt da nicht drin. Auch regnet es immer mal wieder. Dafür sehen wir dann aber einen Regenbogen – 180 Grad über dem Meer. Eindrücklich! Leider funktionierte die Panaramafotografie nicht!









Stockholm

Für unsere Fahrt in den Norden haben wir uns das heisseste Wochenende des Sommers ausgesucht. Anstatt endlich bei über 30 Grad irgendwo am Wasser auf der faulen Haut zu liegen, schwitzen wir uns halt ohne Klimaanlage die schwedischen Autobahnen hoch. Als wir nach zwei langen Fahrtagen endlich in Stockholm ankommen, gibt es dafür ein grosses Hallo. Barbaras Eltern kommen mit ihrem frisch erstandenen Camperchen vom hohen Norden her und Barbaras Bruder Stefan ist extra für ein verlängertes Wochenende hochgeflogen. Wir richten uns in einer kleinen Cabin auf einem stadtnahen Campingplatz ein und erkunden von hier aus Stockholm und Umgebung.






















Da der Wetterbericht für den ersten Tag noch am besten ist, starten wir gleich mit einer ganztägigen Schifffahrt durch die Schären um Stockholm – hunderte kleinere und grössere flache Felsinseln, die zum Teil bewohnt, zum Teil den Meeresvögel überlassen sind. Nach anfänglicher Bewölkung strahlt dann wirklich die Sonne und wir geniessen einen sonnigen Tag auf dem Meer.






 





















Die nächsten zwei Tage widmen wir Stockholm selbst. Wir machen eine Führung durch das Stadthuset, das Stockholmer Rathaus mit Festsäälen, wo alljährlich das Bankett nach der Verleihung der Nobelpreise stattfindet. Unsere Führerin erklärt uns, dass heutzutage mehr als die Hälfte der Ratssitze von Frauen besetzt sind, nicht wie bei der Eröffnung des Stadthuset Anfang 20. Jahrhundert als erst wenige Frauen politisch tätig waren. Überhaupt seien die Schweden sehr auf Gleichheit bedacht, was sich zum Beispiel darin zeigt, dass in dem überfüllten Festsaal beim Nobelpreisbankett normale Gäste 50cm Platz am Festtisch und VIP Gäste (Royal Family und Nobelpreisgewinner) nur wenig mehr, nämlich 60cm Platz erhalten.

Der Königspalast selbst wirkt nicht so pompös wie andere Königshäuser, dafür findet gerade die Wachablösung statt.





























Im Freilichtmuseum Skansen sehen wir die Tiere des Nordens, Elche und Rentiere, denen man in der Wildnis nur mit etwas Glück begegnet. Zudem beobachten wir eine Luchsenfamilie, auch ein sehr seltenes Bild. Auf dem grossen Areal sind auch typisch schwedische Häuser ausgestellt. 



Die Zeit vergeht schnell und Stefan verabschiedet sich Richtung Flughafen. Wir haben mittlerweile entschieden, dass Stockholm der nördlichste Punkt unserer Europatour sein wird. Von der ursprünglich geplanten grossen Rundreise durch Skandinavien haben wir uns wegen der langen Distanzen und dem hohen Preisniveau verabschieden müssen. So ziehen wir mit Barbaras Eltern wieder südwärts. 





Mittwoch, 12. September 2012

Fahrt nach Schweden

Nun geht es definitiv ab nach Skandinavien. Von Berlin aus fahren wir durch die Mecklenburgische Seenplatte, ein grosses Gebiet durchzogen mit Seen, Flüssen und Kanälen. Hier käme das Hausboot zum Zuge, welches uns leider fehlt. So ziehen wir weiter an die Ostsee – wieder mal ein neues Meer! Ein Problem bietet sich hier allerdings dem Sightseeingtourist on the road: Der Deich. Man sieht das Meer eigentlich gar nie von der Strasse aus. Dafür muss man über die Dünen zu den langen Sandstränden übersät mit Strandkörben als Schutz gegen den Wind. Zum Baden ist das Wasser recht frisch dafür aber unerwartet wenig salzig. 

















 







Vor der deutsch-dänischen Grenze kaufen wir nochmals tüchtig ein um uns etwas gegen das nordische Preisniveau zu wappnen. Wir wählen die sogenannte Vogelfluglinie, der direkteste Weg nach Skandinavien. Kurz nach Rohstock geht’s mit der Fähre nach Dänemark und danach auf der neuen Brücke zwischen Kopenhagen und Malmö nach Schweden. 


























Wir fahren nun auf direktem Weg nach Stockholm, wo wir Barbara’s Eltern am Ende ihrer siebenwöchigen Skandinavien-Campertour antreffen werden. Im Dunkeln suchen wir nach einem Übernachtungsplatz unweit der Autobahn und fahren per Zufall an einen wunderschönen Platz wie man sich Schweden vorstellt: eine Halbinsel in einem kleinen See, Feuerstelle, Morgenbad im Sonnenaufgang. Willkommen in Schweden!