Angkor Wat – grösstes religiöses Gebilde weltweit, Unesco
Weltkulturerbe, zerfallene bis gut erhaltene Ruinen von Tempeln und Palästen
aus dem 8. bis 12. Jahrhundert.
Wir haben Kambodscha erst unterwegs in unser Reiseprogramm
aufgenommen und sind nun gespannt auf die grösste Besucherattraktion im Land.
Da die Tempelanlage relativ weitläufig ist, mietet man entweder ein Tuktuk oder
ein Velo. Wir finden neben unserem Hotel ein Tandem und machen uns so auf den
Weg. Es scheint als hätten viele Einheimische noch nie ein Tandem gesehen, auf
jeden Fall sind wir die Attraktion, die Leute klatschen und winken.
Die Tempel von Angkor wurden von verschiedenen Königen zu
unterschiedlichen Zeitepochen gebaut. Sie sind Zeuge der Grösse und Macht der
Khmer, die in dieser Zeit ein riesiges Königreich hatten, das sich von
Südvietnam bis nach Nordthailand erstreckte. Interessant ist die riesige
Ansammlung der Gebäude. Jeder neue König stellte entweder nebenan einen neuen
Tempel hin, oder liess bestehende umbauen. Die Religion wechselte zwischen
Buddhismus und Hinduismus hin und her und die Tempel wurden dem einen oder
anderen Gott geweiht, oder auch wieder umgeweiht.
In den grauen Sandsteintempeln ergeben die orange gekleideten Mönche einen willkommenen farblichen Kontrast. Wir üben uns in Monkspotting;-)
Der Charakter des Bayon Tempels besteht aus den vielen
Gesichtern, die in Stein eingehauen sind. Wohin man sich auch dreht und von
welcher Seite man den grossen Tempel anschaut, überall schauen sie von den
Türmen herunter.
Die Gebäude sind seit Jahrhunderten der Natur ausgesetzt. Viele sind in sich zusammen gestürzt. Andernorts hat sich der Urwald seinen
Platz richtig gehend zurück erobert.
Die schönsten Zeiten in Angkor sind Sonnenauf- und Untergang
wenn das Morgen- bzw. Abendlicht die ansonsten grauen Steine leuchten lässt. Am
ersten Tag ziehen aber dicke Wolken auf und mehrmals ergiesst sich ein
tropischer Regen. Das schlechte Wetter veranlasst denn auch die Ranger, die
Anlage früher als normal zu schliessen. Zudem fällt noch unser Tandem
auseinander und so machen wir uns auf den (erschwerten) Rückweg. Am nächsten
Morgen stehen wir um 4 Uhr auf, um der Sonne nochmals eine Chance zu geben.
Diesmal radeln wir mit einzelnen Velos. Bei der Hinfahrt färbt sich tatsächlich
der Himmel etwas rötlich, allerdings mögen dann die ersten Sonnenstrahlen doch
nicht ganz durch die Schleierwolken dringen.
Später klärt sich das Wetter aber auf und wir machen
nochmals einen Rundgang durch die Anlagen. Den Elefantentempel haben wir noch
nicht gesehen. Und die gibt’s nicht nur in Stein gehauen. Man könnte sich auch
hoch zu Elefant durch die Tempel tragen lassen!
Die feuchtheisse Hitze setzt uns langsam zu und wir
verziehen uns zurück in die Stadt in ein klimatisiertes Restaurant. Gegen Abend
radeln wir die 6km bis zum Haupttempel nochmals ab und werden tatsächlich noch
mit etwas Abendlicht beschenkt.
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