Nach der Bootsfahrt auf dem Mekong lernen wir nun den
Überlandtransport in Laos kennen. Die
erste Teilstrecke nach Vang Vieng fahren wir in einem engen Touristen Minibus.
Für die 150 km benötigen wir ca 5 Stunden. Eine extrem kurvenreiche Strasse führt hinauf, hinunter, von einem Hügelzug zum
nächsten. Die Aussichten in die entfernten Täler lassen sich sehen.
Vang Vieng ist ein Backpacker Mekka geworden. Seit unserer
Ankunft in Thailand begegnen uns auf Schritt und Tritt junge Touristen mit Souvenir
T-shirts von hier. Weshalb der ganze Hype? Alle wollen „tubing“ machen. Auf dem
Fluss neben der Stadt werden die Backpacker auf Traktorschläuchen den Fluss
runter gelassen. Naja, das haben wir schon als Teenies gemacht und der braune,
dreckige Fluss der in gemütlichem Schritttempo vor sich hinfliesst kommt nicht
im Entferntesten an die Aare heran. Wir versuchen stattdessen, wieder einmal
klettern zu gehen, denn auch hier
stechen die Kalkfelsen aus dem Boden heraus. Wir müssen uns zuerst zwei Stunden
durch den Urwald, über Reisfelder und Flüsse kämpfen. Diejenigen Felsen die wir
schlussendlich finden sind leider nicht von überragender Qualität. Deshalb
ziehen wir relativ rasch weiter südlich.
Diesmal fahren wir in einem offenen Sammeltaxi und sind so
der Umgebung und der Bevölkerung unterwegs viel näher. Kaum aus der Stadt
heraus, fühlen wir in der Zeit zurückversetzt. Unicef und World Vision haben
zwar mittlerweile in jedem Dorf einen Dorfbrunnen gebohrt, wo sich Alt und Jung am Abend waschen und die
Leute ihr Trinkwasser holen. Die Häuser sehen aber nicht aus, als würden sie
der nächsten Regenzeit standhalten. Die Menschen leben auch hier von der Landwirtschaft,
was in der hügeligen Region ein Krampf sein muss. Strom scheint hingegen
reichlich vorhanden, denn der Fernseher wirkt zwar fehl am Platz, leuchtet aber
aus jeder noch so armseligen Hütte heraus.
In der Hauptstadt Vientiane verbringen wir nur eine Nacht
und ziehen dann weiter nach Thakhek, dem zweiten Klettergebiet in Laos, das
vielversprechender tönt. Heute steht ein Ordinary Bus auf dem Programm, das
heisst ein altes klappriges Vehikel, das ausschliesslich von Einheimischen
genutzt wird. Der Bus ist fast voll als wir einsteigen, im Gang liegen zwei
Lagen Reissäcke und wir erhalten zwei Sitze ganz hinten, zwischen vielen
grossen Kartonschachteln eingeklemmt. Unter unserem Sitz hat es auch Reissäcke, die Füsse werden also angewinkelt. Wir verstauen unser Gepäck oben drauf und
sind gespannt. Die Fahrt ist ganz angenehm, denn hier im Flachland sind die
Strassen einiges besser, das heisst es hat mehr Teer als Teerlöcher. Wir sind
langsam unterwegs, Leute steigen ein und aus. Nach zwei Stunden steht ein Mann
am Strassenrand mit einer ansehnlichen Ladung. Nun wissen wir auch, weshalb
neben dem Chauffeur etwa fünf weitere Angestellten mitfahren. Allein kann man
die schweren Säcke ja nicht laden! Der Gang wird um einen Stock höher gefüllt,
die Ladung auf dem Dach wird neu geschnürt und weiter geht’s. Hätte ja noch
viel Platz! Sehr erheitert kommen wir am späten Nachmittag in Thakhek an.
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