Als letzter der Familie Baumann hatte ich, Stefan, 14 Tage
Ferien mit der Reisegeneralagentur Schönis on tour gebucht. Ziel: Island
hopping in Thailand. Nach 30 stündiger Reise gibt es im feuchtwarmen Phuket ein
herzliches Wiedersehen, welches wir gerade mit einem thailändischen Singha Bier
feiern.
Am nächsten Tag ziehen wir gleich per Roller los um die
Strände rings um Phuket zu erkunden. Da uns Phuket irgendwie ein bisschen zu
touristisch erscheint ziehen wir jedoch bereits am nächsten Tag per Fähre weiter
zur Insel Ko Phi Phi. Am Hafen angekommen bestürmen uns gleich ungefähr 354
Thais, ob wir nicht bei ihnen im Resort übernachten wollen. Wir wimmeln sie
alle ab und machen uns selbst auf die Suche nach einer Unterkunft in Phi Phi Dong,
dem Ort auf der Insel. Dies gestaltet sich allerdings als schwierig, da die
meisten teuer sind und wir zu dritt sind, was in der Regel doppelten
Preisaufschlag für ein Bungalow nach sich zieht. Zudem ist der Ort ziemlich
lärmig und überlaufen, obwohl die Touristenhauptsaison bereits vorbei ist. Nach
zwei Stunden Suche beschliessen wir, uns noch an der Information beim Hafen
nach einem etwas abgelegenen Resort, welches im Reiseführer beschrieben wird,
zu informieren. Wir lernen dabei, dass es in Thailand einfacher ist, solche
Sachen nicht selber zu organisieren. Wir landen nämlich mit einem
Gratistransfer per Long Tail Boat in einem herzigen, von Palmen umgebenen
Bungalow ca. 30 Meter über dem Meer, welches zudem noch billiger ist als alle
bisher angeschauten. Als wir den Nachmittag am Strand vor dem türkisgrünen Meer
liegen, merken wir: Wir sind in Thailand angekommen.
Mango Sticky Rice |
Die nächsten Tage verbringen wir mit Schnorcheln, Baden,
Lesen, Klettern sowie gutem Essen. Auch an den Sticky Faktor (Einheit, mit
welcher die Klebrigkeit des menschlichen Körpers angegeben wird), dessen
Namen von unserem herrlichen Morgenessen Sticky Rice with Mango stammt, gewöhnen
wir uns auch allmählich. Urs und ich machen zudem einen Discovery Tauchkurs.
Schon die Fahrt zu den Tauchgebieten ist amüsant. So haben wir ein
Doppeldeckerschiff für 5 Personen gechartert, auf welchem der Kapitän bei der
Abfahrt gerade am Kiffen ist und die Marihuana-Pflanze unmittelbar neben dem
Steuerrad steht. Wir erkennen, dass die Drogenkontrolle in Thailand vermutlich
nur bei Touristen streng gehandhabt wird. Trotz allem kommen wir gut an und
geniessen zwei herrliche Tauchgänge mit Haien, Schildkröten, Moränen sowie
hunderten kleinen Fische.
Nach einigen Tagen ziehen wir mit der Fähre weiter Richtung
Ko Lanta, wo wir jedoch nur eine Nacht bleiben. Das Spektakel am Hafen ist
wieder dasselbe, doch die Insel entpuppt sich als weniger schön als
beschrieben. Deshalb nehmen wir eine Fähre zur südlichen Insel Ko Kradan. Als
wir bei der Fähre ankommen, entdecken wir, dass dies eigentlich ein
Ausflugskahn für Touristen ist, welches uns dann auf unser Insel abwirft. So
kommen wir gratis zu weiteren Schnorchelgebieten und erleben auf amüsante Weise
thailändische Touristen, welche zu fünfzigst eine Höhle erkunden.
In Ko Kradan übernachten wir zuerst bei Wally, einem alten
dicken Hawaiianer, der das typische Bild eines Amerikaners abgibt. Sein Resort
ist traumhaft inmitten des Dschungels gelegen und beinhaltet einen
wunderschönen Palmenpark. Da Wally jedoch kaum einen Finger rührt und wir am
Strand ein weiteres schönes Ressort finden, beschliessen wir für den weiteren
Verbleib die 100 Baht (ca. 3 Franken) mehr pro Nacht aufzuwenden.
Und dies hat sich auch gelohnt. Unser neues Bungalow ist
komplett aus Bambus gebaut und der Eingang ist bei Flut ungefähr 3m vom Meer
entfernt.
Ein bisschen ausserhalb hat es ein schönes Riff zum Schnorcheln, in
dem sich hunderte von Seeigeln vergnügen. Gekrönt wird das ganze durch zwei
wunderschöne Sonnenaufgänge, herrliches Abendrot sowie einen traumhaften
Vollmondaufgang.
Auch das Essen hier zeigt sich wieder von der besten Seite.
Von der Kokosmilch-Ingwer-Suppe Tom Ka Kai über verschiedene Currys zum
traditionellen Pad Thai essen wir uns quer durch die thailändische Küche. Zwar
sind die Portionen zu unserem Erstaunen eher klein, dafür gibt es bei jedem
Essen herrliche Fruchtshakes aus frischen Mangos, Bananen, Kokosnüssen oder
Ananas.
Viel zu schnell geht die Zeit vorbei und ich muss Schönis
on tour wieder verlassen. Sie haben sich als ausgezeichnete Reiseführer
bestätigt und die beiden sind wohlauf und nach wie vor nicht reisemüde. Barbara
schwankt zwar je nach Gemütslage, Hungergefühl und Sticky Faktor zwischen
„sofort nach Hause gehen“ und „zweieinhalb Monate Asien sind doch viel zu
wenig“, doch im Herzen graut es den beiden schon jetzt, einmal wieder arbeiten
zu müssen.
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