Nachdem wir Stefan verabschiedet haben, machen wir uns auf
zu unserem nächsten, langersehnten Ziel. Der Ton Sai Beach in Railay! Vor fast
sechs Jahren sind wir auf unserer Hochzeitsreise hier vorbeigekommen, hatten
damals aber leider nicht die Zeit für ausgedehntes Verweilen. Tonsai ist
weltberühmt als die Kletter-Ferien-Kombidestination schlechthin. Hohe Kalktürme
ragen aus dem Meer hinaus, überhängende Caves und hohe Wände mit riesigen Stalaktiten
prägen das Bild. Geklettert wird direkt am Strand, was bei diesem Klima noch ganz praktisch ist. Mana kommt nämlich nicht verschwitzt von der Wand herunter, man trieft und sieht aus,
wie wenn man schon gebadet hätte…
Die Anreise erfolgt ausschliesslich per Longtail Boot und
wir stationieren uns in einem einfachen Bungalow mitten im Dschungel. Als wir
für erste Erkundungen und ein Znacht zurück zum Strand hinunter laufen,
erfahren wir, dass soeben eine Tsunamiwarnung herausgegeben wurde. Niemand darf
an den Strand, einige Touristen hasten mit ihrem Gepäck den Hügel hinauf. Es
habe ein schweres Erdbeben in Indonesien gegeben, mehr weiss niemand. Was für
ein Einstieg! Wir sind froh um unser Bungalow auf dem Hügel, holen die Kamera und
steigen über hohe Leitern zu einem weiteren Klettersektor, der hoch über dem
Meer liegt. Aus sicherer Distanz warten wir mit mehreren andern Touristen und
Thais auf den Tsunami, der etwa um halb sieben kommen soll. Auf dem Meer
kreisen Polizeiboote, ansonsten ist es fast gespenstig still. Halb sieben
verstreicht, es dämmert langsam, sieben Uhr, schliesslich wird uns mitgeteilt,
die Warnung sei temporär bis neun Uhr aufgehoben. Man wisse nicht ob später
noch etwas komme. Wir verlassen unseren Posten. Um neun Uhr geht nochmals die
Sirene los. Am nächsten Morgen erfahren wir, dass Phuket nur eine 30cm hohe Flutwelle
erhalten hat und die etwas geschützteren Buchten wie unsere gar nichts. Die
Erleichterung ist spürbar, zu präsent ist das Unglück aus dem 2004 noch.
Wir warten in Sicherheit auf den Tsunami |
Doch auch die Kokosnuss tötet, immerhin fordert sie weltweit 150 Menschenleben
pro Jahr. Beim Nachtessen durchschlägt so ein Ding das Blätterdach und
zerschellt zum Glück an einem vorhandenen Balken über unserem
Tisch. Zumindest werden wir geduscht mit Kokosmilch;-)
Wir beginnen nun unser gemütliches Kletterferienleben. Zum Frühstück
gibt’s bei Mama’s Chicken Restaurant Musseli with Fruit (Müesli mit Mango,
Ananas und Melonen) und Mango Sticky Rice, dann turnen wir an den Sintern herum
bis wir völlig aufgeheizt sind und versuchen uns im Meer abzukühlen (schwierig,
wenn das Wasser Fieber hat). Am späteren Nachmittag ziehen meistens Wolken und
Wind auf, so dass es etwas abkühlt und Möglichkeiten für schwere Versuche
bietet. 5 bis 7 Uhr ist Moskito Zeit und das ganze Dorf ist am Strand wo die
nervigen Viecher am wenigsten aktiv sind und so ergibt sich ein allabendliches
Showklettern. Trotz der hohen Luftfeuchtigkeit lässt es sich auch schwieriger
klettern und wir erledigen am Beach alle Routen bis 8b. Auch Barbara geniesst das Sinterklettern und pusht
ihr Limit nach oben.
Zwischendurch zeigen uns immer wieder die Äffchen was Klettern mit Leichtigkeit bedeutet!
An den Ruhetagen (Anm. der Red.: Tage, an denen nicht
geklettert wird, nicht Tage, an denen man sich vom Klettern erholt) erkundigen und erwandern
wir den Rest der Peninsula. Railey hat insgesamt vier Strände, die unterschiedlicher
nicht sein könnten. In Tonsai erhält man ein Bungalow ab CHF 4.50, am teuren
Phra Nang Beach zahlt man bis CHF 4‘000 für eine Nacht. Dieser Strand wird als
einer der schönsten der Welt beschrieben. Bei unserem ersten Besuch, können wir
aber den Strand kaum sehen inmitten der Tausenden asiatischen Tagestouristen, die
ihren Neujahrstag begehen. Man stelle sich alle weiblichen Teenies einer
europäischen Stadt an einem Strand vor und hat ungefähr das Bild und die
Lautstärke vor sich. Ansonsten ist das Leben hier pure Gemütlichkeit. Es ist ein perfekter Ort um hängen zu bleiben. Auf jeden Fall reizen wir erstmals unser Thai Visa aus.
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