Mittwoch, 30. Mai 2012

Luang Prabang

Luang Prabang ist eine herzige Stadt mit Kolonialflair. Man wähnt sich nicht in einer asiatischen Kleinstadt. Die Archiktur weist französischen Einfluss auf und die Atmospäre ist entspannt und sympathisch. Wir stehen vor sechs Uhr auf um die frühmorgendliche Mönchsprozession zu beobachten, wo die Mönche ihre täglichen Essensalmosen von den Gläubigen einsammeln.





























Nach dem französischen Frühstück (mit knusprigm Baguette!) steigen wir auf den Stadthügel um Luang Prabang von oben zu sehen. Unterwegs kommen wir an verschiedenen Tempeln vorbei. Der Buddhismus ist auch in Laos überell präsent, scheinbar aber in abgeschwächter Form, um den kommunistischen Grundsätzen nicht zu widersprechen. Die allgemeine Arbeitsmoral scheint sich auch gewisse Buddhastatuen zum Vorbild zu nehmen. In Laos ticken die Uhren im asiatischen Vergleich am Langsamsten.

Ticketeintreiber 



















































Wir schliessen unseren Aufenthalt mit einem Rundgang über den allabendlichen Nachtmarkt ab, wo dutzende Verkäuferinnen schöne, aber alle die gleichen Souvenirs verkaufen. 







Laos - auf dem Mekong

Wir verlassen nun Thailand und reisen nach Laos ein.  Am Visumsschalter hat es eine grosse Schlange. Wir können die jedoch umgehen, da Schweizer, im Gegensatz zu allen andern, die je nach Nationalität 30 bis 42 Dollar bezahlen müssen, gratis einreisen dürfen. Wir haben dies nur per Zufall vor ein paar Monaten von anderen Schweizern erfahren, denn auf der ausführlichen Gebührentafel an der Grenze wird dies mit keinem Wort erwähnt.

Als erstes werden wir von den (wenigen) Autos fast über den Haufen gefahren, bis wir merken, dass man hier wieder rechts fährt. Die Franzosen haben ganze Arbeit geleistet. Hauptsächliches Transportmittel ist hier aber das Boot. Der Mekongfluss ist Lebensraum, Verkehrsachse, Nahrungsmittellieferant und wahrscheinlich auch Kläranlage. Wir buchen eine zweitägige Schiffspassage nach Luang Prabang. Gemütlich tuckern wir auf dem langen Boot den Fluss herunter und beobachten kleine Dörfer, mit einfachsten Bambushütten, Fischer, spielende Kinder und badende Kühe. 



















































Am Abend des ersten Tages legen wir in dem kleinen Dorf Pak Beng an, welches jeden Abend von den Bootstouristen überschwemmt wird. Die Bevölkerung schätzt aber die Tourismuseinnahmen und wir werden mit der echten laotischen Herzlichkeit begrüsst. Am nächsten Tag gehts weiter mit dem Boot und nach insgesamt etwa 15 Stunden Bootsfahrt kommen wir in Luang Prabang an.






Goldenes Dreieck

Wir ziehen weiter in den Norden. Die Landschaft wird hüglig und später gebirgig. Dies sind sind letzten Ausläufer des Himalaya. Diese abgelegene Gegend im Dreiländereck Thailand - Laos - Myanmar ist als goldenes Opiumanbau Dreieck bekannt und nach Afghanistan der weltweit grösste Liferant der Droge. Die Regierungen sind zwar bestrebt, den Bauern das (sehr viel weniger lukrative) Anbauen von Kaffee, Tee oder Getreide schmackhaft zu machen, aber der Handel läuft scheinbar immer noch gut. Touristen wird ja generell entschieden von Drogenkonsum beim Reisen abgeraten. In gewissen Städten der Region erhält man aber Pizzas und Fruchtsaft mit Marihuana oder Opium versetzt und dies wird auch ganz offen auf der Speisekarte angeboten. Wir entscheiden uns aber das goldene Dreieck rein visuell zu erkunden und mieten mal wieder einen Töff. 

Unser Ausflug bringt uns in das ländliche Nordthailand. Wir fahren über einsame Hügelzüge und durch abgelegene Dörfer. Vom höchsten Punkt aus blicken wir ein erstes Mal über die Grenze nach Laos. Es ist ziemlich dunstig und zudem  brennen die Bauern zu dieser Jahreszeit ihre Felder ab, um sie für die neue Saison, die mit der nahenden Regenzeit beginnt, bereit zu machen. Die Szenerie wirkt sehr mystisch, umso mehr, als ein Sturm auf der Laosseite aufzieht.








































Die Bevölkerung hier lebt in sehr einfachen, ärmlichen Verhältnissen und scheint fast ausschliesslich von der Landwirtschaft zu leben. Das bedeutet harte Arbeit, denn die Felder werden alle von Hand bearbeitet. Maschinen sehen wir auf jeden Fall keine. Hier treffen wir nun auch das erste Mal auf Einheimische die gar kein englisch verstehen. Wir bestellen ein uns bekanntes Menu und erhalten das auch. Ansonsten sind unsere Kommunikationsmöglichkeiten auf Lächeln und Winken beschränkt. Nach mehreren Stunden Hügelcruisen fahren wir auf der holprigen Strasse zurück nach Chiang Rai.



























Montag, 21. Mai 2012

Chiang Mai

Unsere nächste Station ist Chiang Mai, grösste Stadt in Nordthailand. Von der angekündigten Abkühlung merken wir vorerst wenig. Auch hier ist es brennend heiss und wir vermissen schon langsam das Meer. Wir besichtigen drei der vielen Tempel in der Stadt. Architektonisch sind die Bauwerke imposant. Die grossen Tempel bestehen aus mehreren Gebäuden, alle sind mit Gold oder anderen kunstvollen Verzierungen überdeckt. Die Inneneinrichtung besteht meistens aus Buddhafiguren und allerlei kitschigen Gegenstände, deren Bedeutung uns nicht klar ist. Es ist Samstagvormittag und es herrscht ein eifriges Treiben. Viele Thais nutzen ihren freien Tag um dem Tempel als Familie einen Besuch abzustatten, zu meditieren und sich durch Spenden und Segnungen der Mönche einen weiteren Kredit Richtung Nirvana zu erbitten.



Nach der Tempeltour schliessen wir uns der Thai Jugend an und kurven mit dem Roller Richtung Berge. Sobald wir die Stadt hinter uns lassen und in den Wald einfahren sinkt die Temperatur merklich, und die Luft wird frisch und sauber. Welche Wohltat! Bei der Kurve wo am meisten Roller stehen muss es wohl etwas zu sehen geben. Ein kleiner Bergbach fliesst über mehrere Stufen durch den Wald und überall plantschen Familien, Jugendliche und sogar Mönche in dem kühlen Nass. Wir tun es ihnen gleich und erleben die erste wirkliche Erfrischung seit unserer Landung in Phuket vor 6 Wochen.


Bei der Rückfahrt in die Stadt machen wir noch einen Abstecher in den Zoo. Einheimische Elefanten, Leoparde und Tiger aber auch importierte Löwen, Koalas und Pandabären sind zu sehen.


























Für den nächsten Tag haben wir ein Highlight gebucht: einen thailändischen Kochkurs! Wir beginnen mit einer Tour auf den Markt, wo uns die verschiedenen Gemüse und Kräuter erklärt werden und dann legen wir selber Hand an. Sechs Gänge können wir auswählen, zubereiten und natürlich essen. Mmmmh, so leckeres Essen haben wir schon lange nicht mehr gehabt, ehrlich! Wir basteln Frühlingsrollen, stellen selber Currypaste her, Nudeln, Suppen, Salate und natürlich das legendäre Mango Sticky Rice. Zum Schluss werden wir zertifiziert und erhalten ein ausführliches Kochbuch. Unsere künftigen Gäste können gespannt sein! Bestellungen nehmen wir gerne entgegen.

 




Sukhothai


Sukhothai war je nach Quelle das älteste oder wichtigste thailändische Königreich. Im 13. Jahrhundert war es die florierende Hauptstadt Thailands. Das moderne Sukhothai ist nichts mehr als eine typische asiatische Kleinstadt. Aber die historische Altstadt kann sich sehen lassen. Über mehrere Quadratkilometer befinden sich Ruinen des Königreiches, alte Tempel und riesige Buddha Statuen. Die Steingebäude sind gut erhalten, wenn sie auch nicht mit jenen der Römer, die ja noch viel älter sind, mithalten können. Wir mieten einen Roller und begeben uns auf Erkundungstour.





























Die Hitze und die brennende Sonne setzen uns recht zu und nach ein paar Stunden flüchten wir zurück in den schattigen Garten unseres Guesthouses. Gegen Abend ziehen wir aber nochmals los, um den Sonnenuntergang zu sehen.




























Wir sitzen mit ein paar anderen Fotografen vor einem Teich als plötzlich das Licht angeht. Überall erstrahlen Scheinwerfer, und tauchen die Statuen und Ruinen in goldenes Licht. Per Knopfdruck wurde aus dem Historikpark ein Kunstpark.







Montag, 14. Mai 2012

Visa Run Myanmar und Reise in den Norden

Man hätte es sich ja denken können. Unser neues Visum reicht natürlich bei Weitem nicht aus um uns bis nach Laos zu eskortieren und so steht schon wieder ein Visa Run auf dem Programm. Im Reisebüro erfahren wir, dass die burmesische Grenze bei Ranong offen sei und wir bitte über sie buchen sollen. Sie bieten zwei Varianten an, wobei die eine markant teurer ist als die andere, aber da gehe man eben nach Andaman Club, deshalb sei es teurer. Aha, Andaman Club, alles klar. Dann erfahren wir noch, dass die Nachtfähre am Montag, die wir nehmen wollten je nach Wetter nicht fahren könne, da jeden Montag ein altes Schiff eingesetzt würde und die modernen Katamarane stark ausgebucht seien wegen der legendären Vollmondparty auf der Nachbarinsel Koh Phangan am Tag zuvor. Und wir müssen nun ziemlich rasch von dieser Insel wegkommen, da unser Visa abläuft. Schlussendlich ergattern wir einen Platz auf dem Schiff und buchen halt den teuren Andaman Club.
Wir verabschieden uns von der Insel und hoffen, dass wir nicht das letzte Mal hier sind. Am nächsten Morgen geht’s mit dem Katamaran ans Festland, dann nahtlos mit dem Minibus nach Ranong auf der anderen Küstenseite. Anstatt nun zur normalen Grenze zu fahren, die auch schon bald schliesst, werden wir zu einem Privatpier mit eigenem Immigration Office gefahren. Und ja genau, nun geht’s mit dem Schnellboot nach Andaman Club – ein Luxus-Casino-Resort, welches auf einer burmesischen Insel liegt. In Thailand sind Glücksspiele verboten, was diese Grenzcasinos lukrativ macht. Wir müssen unseren Pass bei dem Einreisebüro abgeben (übliches Gesetz in Myanmar) und können uns eine halbe Stunde in der Lounge ausruhen, bevor es mit 15 neuen Tagen wieder zurück nach Thailand geht.






















Nach weiteren zwei Stunden Minibus sind wir zurück am thailändischen Golf und werden am Bahnhof rausgelassen. Da die See sich mittlerweile beruhigt hat, wäre es die letzte Möglichkeit, am nächsten Tag nochmals auf Ko Tao zwei Tauchgänge zu den äusseren Riffen zu machen. Ein kurzes Telefon bestägigt, dass sie wirklich fahren. Leider fahren sie aber morgens so früh ab, dass die Nachtfähre das Tauchboot allenfalls verpasst. Schweren Herzens blasen wir das Projekt ab.
Wie wir später erfahren, haben sie bei diesen Tauchgängen tatsächlich den beeindruckenden Walhai gesehen und sind mit ihm getaucht. Die grossen Tiere sind harmlos und lieben die Luftblasen der Taucher. Mist, das juxt!! Umso mehr ist klar, wir werden wieder einmal Ferien auf Ko Tao verbringen.


























Also versuchen wir nun den Nachtzug nach Bangkok um halb neun zu erwischen, aber der hat Verspätung und wird um 11 Uhr erwartet. Umso besser, dann reichts noch für ein Znacht. Wir ergattern die letzten zwei Tickets im Schlafwagen und wollen um 11 Uhr in den einfahrenden Zug einsteigen. Aber halt, der Kondi will unser Ticket sehen, schüttelt den Kopf, und sagt unser Zug komme erst um 1. Nicht dass die Bahnhofsbeamten es für nötig gehalten hätten, die wartenden Passagiere zu informieren. Wir werden langsam nervös, denn wir haben auch noch grad unser Ticket für den Anschlusszug gekauft und das wird dann langsam knapp, den zu erwischen. Urs versucht das Ticket zurück zu geben, aber der Schaltermann meint das reiche schon, was wahrscheinlich so viel heisst wie "vergiss es je in Thailand einmal bezahltes Geld zurück zu erhalten".

Schlussendlich kommt der Zug um halb 2 und unser Bett ist tatsächlich noch frei und sogar recht bequem. Wir schlafen ein bisschen, sobald es hell wird beginnt irgendwo die Musik und etwas später die fliegenden Händler, die Reis, Poulet und Nudeln bringen. Um 10 kommen wir in Bangkok an. Da wir die Hauptstadt bereits kennen und uns grad nicht für eine Millionenmetropole in der heissesten Jahreszeit aufraffen konnten, haben wir beschlossen, direkt in den Norden zu fahren. Wir genehmigen uns einen Kaffee und verpassen wegen der Warteschlange vor dem Frauen-WC um ein Haar unseren Zug. Als wir angerannt kommen, fährt er bereits, der Kondi schreit hinter uns her, wo wir hinwollen, schnappt unser Ticket und funkt dem Lockführer, welcher wieder bremst, während wir mit all unserem Gepäck und unter Belustigung der Thais dem Perron entlang rennen und hineinspringen.


























Wir fahren nun durch das ländliche Zentralthailand entlang ausgedehnter Reisfeldern und einfachen Dörfern. Nach weiteren sechs Stunden Zug- und einer Stunde Busfahrt kommen wir ziemlich müde in Sukothai an.