Man hätte es sich ja denken können. Unser neues Visum reicht
natürlich bei Weitem nicht aus um uns bis nach Laos zu eskortieren und so steht
schon wieder ein Visa Run auf dem Programm. Im Reisebüro erfahren wir, dass die
burmesische Grenze bei Ranong offen sei und wir bitte über sie buchen sollen.
Sie bieten zwei Varianten an, wobei die eine markant teurer ist als die andere,
aber da gehe man eben nach Andaman Club, deshalb sei es teurer. Aha, Andaman
Club, alles klar. Dann erfahren wir noch, dass die Nachtfähre am Montag, die
wir nehmen wollten je nach Wetter nicht fahren könne, da jeden Montag ein altes
Schiff eingesetzt würde und die modernen Katamarane stark ausgebucht seien
wegen der legendären Vollmondparty auf der Nachbarinsel Koh Phangan am Tag
zuvor. Und wir müssen nun ziemlich rasch von dieser Insel wegkommen, da unser
Visa abläuft. Schlussendlich ergattern wir einen Platz auf dem Schiff und
buchen halt den teuren Andaman Club.
Wir verabschieden uns von der Insel und hoffen, dass wir
nicht das letzte Mal hier sind. Am nächsten Morgen geht’s mit dem Katamaran ans
Festland, dann nahtlos mit dem Minibus nach Ranong auf der anderen Küstenseite.
Anstatt nun zur normalen Grenze zu fahren, die auch schon bald schliesst,
werden wir zu einem Privatpier mit eigenem Immigration Office gefahren. Und ja
genau, nun geht’s mit dem Schnellboot nach Andaman Club – ein
Luxus-Casino-Resort, welches auf einer burmesischen Insel liegt. In Thailand
sind Glücksspiele verboten, was diese Grenzcasinos lukrativ macht. Wir müssen
unseren Pass bei dem Einreisebüro abgeben (übliches Gesetz in Myanmar) und
können uns eine halbe Stunde in der Lounge ausruhen, bevor es mit 15 neuen
Tagen wieder zurück nach Thailand geht.
Nach weiteren zwei Stunden Minibus sind wir zurück am
thailändischen Golf und werden am Bahnhof rausgelassen. Da die See sich mittlerweile beruhigt hat, wäre es die letzte Möglichkeit, am nächsten Tag nochmals auf Ko Tao zwei Tauchgänge zu den äusseren Riffen zu machen. Ein kurzes Telefon bestägigt, dass sie wirklich fahren. Leider fahren sie aber morgens so früh ab, dass die Nachtfähre das Tauchboot allenfalls verpasst. Schweren Herzens blasen wir das Projekt ab.
Wie wir später erfahren, haben sie bei diesen Tauchgängen tatsächlich den beeindruckenden Walhai gesehen und sind mit ihm getaucht. Die grossen Tiere sind harmlos und lieben die Luftblasen der Taucher. Mist, das juxt!! Umso mehr ist klar, wir werden wieder einmal Ferien auf Ko Tao verbringen.
Also versuchen wir nun den Nachtzug nach Bangkok um halb neun zu erwischen, aber der hat Verspätung und
wird um 11 Uhr erwartet. Umso besser, dann reichts noch für ein Znacht. Wir
ergattern die letzten zwei Tickets im Schlafwagen und wollen um 11 Uhr in den
einfahrenden Zug einsteigen. Aber halt, der Kondi will unser Ticket sehen,
schüttelt den Kopf, und sagt unser Zug komme erst um 1. Nicht dass die Bahnhofsbeamten
es für nötig gehalten hätten, die wartenden Passagiere zu informieren. Wir
werden langsam nervös, denn wir haben auch noch grad unser Ticket für den Anschlusszug
gekauft und das wird dann langsam knapp, den zu erwischen. Urs versucht das Ticket
zurück zu geben, aber der Schaltermann meint das reiche schon, was
wahrscheinlich so viel heisst wie "vergiss es je in Thailand einmal
bezahltes Geld zurück zu erhalten".
Schlussendlich kommt der Zug um halb 2 und unser Bett ist tatsächlich noch frei
und sogar recht bequem. Wir schlafen ein bisschen, sobald es hell wird beginnt
irgendwo die Musik und etwas später die fliegenden Händler, die Reis, Poulet
und Nudeln bringen. Um 10 kommen wir in Bangkok an. Da wir die Hauptstadt
bereits kennen und uns grad nicht für eine Millionenmetropole in der heissesten
Jahreszeit aufraffen konnten, haben wir beschlossen, direkt in den Norden zu
fahren. Wir genehmigen uns einen Kaffee und verpassen wegen der Warteschlange
vor dem Frauen-WC um ein Haar unseren Zug. Als wir angerannt kommen, fährt er
bereits, der Kondi schreit hinter uns her, wo wir hinwollen, schnappt unser Ticket
und funkt dem Lockführer, welcher wieder bremst, während wir mit all unserem Gepäck
und unter Belustigung der Thais dem Perron entlang rennen und hineinspringen.
Wir
fahren nun durch das ländliche Zentralthailand entlang ausgedehnter Reisfeldern
und einfachen Dörfern. Nach weiteren sechs Stunden Zug- und einer Stunde Busfahrt
kommen wir ziemlich müde in Sukothai an.